Mannheim. Dietmar Hopp hat sich bereit erklärt, dem angeschlagenen Regionalligisten Waldhof Mannheim finanziell zu helfen. An die Unterstützung sind allerdings Bedingungen geknüpft.
Milliardär Dietmar Hopp hat seine Hilfe bei der Rettung des von der Insolvenz bedrohten Regionalligisten Waldhof Mannheim an Bedingungen geknüpft. Der Mäzen des Mannheimer Nachbarklubs und Bundesliga-Tabellenführers 1899 Hoffenheim erklärte nach einem knapp drei Stunden dauernden Gespräch mit vier Vertretern des früheren Bundesligisten, dass er die Sanierung unterstützen wolle, wenn auch andere Gläubiger ihren Beitrag leisten würden.
Außerdem wurde bei dem Treffen beschlossen, dass ein neutraler Wirtschaftsprüfer die wirtschaftlichen Verhältnisse der Mannheimer bei einer Sonderprüfung untersuchen soll. Im Anschluss an diese Prüfung will Hopp erneut mit den Waldhof-Vertretern zusammenkommen, um über ein endgültiges Sanierungskonzept zu beraten. Der Etat der Mannheimer für die laufende Saison in Höhe von drei Millionen Euro weist derzeit eine Unterdeckung in Höhe von rund 1,1 Millionen Euro aus. Diese Unterdeckung hat der Klub, dessen langfristige Verbindlichkeiten zudem auf zwei Millionen Euro angewachsen sind, dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) im Dezember nachgemeldet.
Klubchef Nöll bei Gesprächen außen vor
In den kommenden Tagen ist hierzu ein Erörterungstermin mit dem DFB geplant. Die Mannheimer sind angehalten, ihre Jahresbilanz 2007/2008 unverzüglich dem Verband vorzulegen. Zudem ist der Traditionsklub mit einer Umsatzsteuerschätzung konfrontiert, da er in den letzten Monaten keine Voranmeldung abgegeben hat.
Bei dem Gespräch zwischen Hopp und den Waldhof-Vertretern blieb der Mannheimer Klubchef Mario Nöll, wie zuvor angekündigt, außen vor. Grund dafür ist ein Streit zwischen dem Waldhof-Präsidenten und Hopp. Nöll hatte zuletzt juristische Schritte gegen den Miliardär vorbereitet, weil ein Teil des Hopp-Darlehens für die Mannheimer in Höhe von 800.000 Euro offenbar an Bedingungen geknüpft sein soll.
500.000 Euro hat Waldhof bereits erhalten, an die restlichen 300.000 Euro kommt der Verein nicht heran, weil diese auf einem Treuhand-Konto hinterlegt sind. Präsident Nöll hatte erklärt, dass Hopp durch das Zurückhalten des Darlehens seinen Rücktritt erzwingen wolle. Daraufhin hatte das Waldhof-Präsidium beschlossen, bei der nächsten Mitgliederversammlung komplett zurückzutreten. (sid)
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