Paderborn. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat dem SC Paderborn 07 nachträglich zum Aufstieg in die Fußball-Bundesliga gratuliert. Am Rande einer CDU-Fraktionssitzung in Berlin empfing die Regierungschefin den SCP-Vizepräsidenten Martin Hornberger und Wirtschaftsratmitglied Carsten Linnemann. Beide schenkten Merkel ein Paderborner Trikot mit der Nummer 1.
Am 11. Mai machte der SC Paderborn als Tabellenzweiter der 2. Liga den sensationellen Aufstieg in die 1. Bundesliga perfekt. Ein unglaublicher Erfolg für den Fußballklub aus Ostwestfalen, der auch Bundeskanzlerin Angela Merkel sehr erstaunt hat. Die Regierungschefin der CDU ist bekanntlich ein begeisterter Fußball-Fan. Bei der WM in Brasilien gratulierte Merkel persönlich der deutschen Mannschaft zum 4:0-Auftaktsieg gegen Portugal.
Nun begrüßte die Kanzlerin kurz vor der parlamentarischen Sommerpause eine Abordnung des SC Paderborn in Berlin. Hergestellt hatte den Kontakt der Paderborner Bundestagsabgeordnete Carsten Linnemann. Er ist im Mai als stellvertretender Vorsitzender in den Wirtschaftrat des Bundesligisten gewählt worden. Vizepräsident Martin Hornberger flankierte den Unionspolitiker am Rande einer Fraktionssitzung.
Merkel zum Bundesliga-Spiel nach Paderborn eingeladen
Der Bundeskanzlerin überreichten die beiden Funktionäre ein Trikot des SCP mit dem Schriftzug Angela Merkel und der Nummer 1 hinten drauf. Martin Hornberger lud Merkel spontan zum Bundesliga-Spiel nach Paderborn ein. Ob sie in der neuen Saison tatsächlich mal in die SC-Arena kommt? Hornberger hofft es und sagt: "Frau Merkel kann sich selbst aussuchen, welches Heimspiel das sein wird. Auch gegen Bayern München oder Borussia Dortmund hätten wir einen VIP-Platz für sie frei."
Apropos Platzkapazitäten: In das kleine Paderborner Bundesliga-Stadion passen maximal 15 000 Zuschauer. Seit dem Aufstieg der Mannschaft um Trainer Andrè Breitenreiter ist die Mitgliederzahl beim SCP auf über 10 000 Fußballfreunde expansiert. Jedes bis zum 11. Mai eingetragene Mitglied hat Anrecht auf eine Dauerkarte. Die erste Verkaufsphase endete am 27. Juni. In Kürze will der Verein bekanntgeben, wie viele Dauerkarten abgesetzt worden sind und was an Tickets für den weiteren Vorverkauf noch übrig bleibt.
Paderborn ist Spitzenreiter bei den Dauerkarten-Preisen
Bundesliga-Spitzenreiter sind die Paderborner bereits bei den Dauerkarten-Preisen. 850 Euro für 17 Heimspiele kostet der beste Sitzplatz, 595 Euro ein Sitzer in der zweiten Kategorie und 255 Euro der Stehplatz auf Nord- und Südtribüne. Weder der FC Schalke (776/364/190,50) noch Borussia Dortmund (705,50/376/204) und auch nicht der Deutsche Meister Bayern München (750/340/140) ziehen ihren Fans so viel Geld aus der Tasche.
Paderborns Vizepräsident verteidigt höchste Dauerkarten-Preise
Der Vizepräsident begründet die Preisgestaltung mit nachvollziehbaren Argumenten aus Sicht eines sparsam aufgestellten Bundesliga-Novizen. 31 Millionen Euro beträgt der Gesamtetat,15 Millionen gibt der SC Paderborn für den Lizenzspielbetrieb aus. "Wir müssen unser Gesamtbudget durch verschiedene Einnahmequellen decken. Dazu gehört der Aspekt, wie bewertet man das Stadion", erklärt Hornberger. Von allen Sitz- und Stehplätzen in der SCP-Arena hätten die Zuschauer eine hervorragende Sicht auf das Spielfeld.
Geldkarte im Stadion bleibt Fans vorerst erspart
Martin Hornberger: "Deshalb gibt es bei uns im Vergleich zu anderen Stadien nur eine Qualitäts-Kategorie im Steh- und Sitzplatzbereich. Mit der Einzelkarten-Preisgestaltung liegen wir im Vergleich zu anderen Bundesliga-Vereinen im Durchschnitt. Außerdem können bei uns die Stadionbesucher auch in der ersten Liga kostenlos ihr Auto parken und den Bus-Shuttle-Transfer nutzen." Würstchen, Pommes und Getränke werden im Stadion weiter gegen Bargeld an den Catering-Ständen verkauft. Hornberger: "Eine Geldkarte für die Fans ist aktuell nicht angedacht."
Die Ticketpreise dagegen seien von Präsidium und Aufsichtsrat auf der Basis seriösen wirtschaftlichen Handelns einstimmig festgelegt worden. Natürlich gäbe es hier und da auch Proteste bei den Fans, doch Hornberger betont: "Die Resonanz bei den Kartenkäufen ist ungebrochen." In der Region rundum Paderborn steige das Bundesliga-Fieber noch enorm. Den heimischen Fans könne der SCP jetzt mehr Tickets anbieten als in der 2. Liga.
Gästekontingent in Bundeliga auf 1500 Karten reduziert
So wurde das Gästekontigent für die Saison im Fußball-Oberhaus von bislang 2629 Karten auf zehn Prozent der Gesamtkapazität (nach Vorgabe der DFL) reduziert. Das bedeutet: jeder Gegner erhält nur 1500 Eintrittskarten. Der Umbau zur Teilung von Block E ist bereits erfolgt. Zwei weitere Baustellen gibt es im Stadion des Bundesliga-Aufsteigers momentan noch: Auf der Pressetribüne werden zusätzliche Plätze für die Medienvertreter geschaffen; an den Flutlichtern wird die vorgeschriebene Luxstärke nachjustiert.