Frankfurt/Main.. Zwölf Tage vor dem WM-Start präsentierten sich die deutschen Fußballerinnen beim “Medien-Tag“ in der Frankfurter Zentrale des DFB. Die am rechten Sprunggelenk verletzte Birgit Prinz nimmt das Training zunächst wieder auf.
Am Dienstagabend schauten sich die Weltmeisterinnen zum ersten Mal den neuen Frauenfußball-Tatort an, wenige Stunden zuvor hatte die Nationalmannschaft selbst für großes Kino gesorgt. Zwölf Tage vor dem Start der Heim-WM (26. Juni bis 17. Juli) präsentierten sich alle 21 Spielerinnen der deutschen Auswahl beim sogenannten "Medien-Tag" in der Frankfurter Zentrale des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) rund 50 Reportern.
Dabei ließen die Spielerinnen keinen Zweifel daran aufkommen, dass für sie nur die Titelverteidigung im eigenen Land zählt. "Wir sind die beste Mannschaft der Welt - wenn wir 100 Prozent Leistung bringen", sagte Torhüterin Nadine Angerer: "Wir hatten noch nie zuvor einen solch ausgeglichenen Kader. Das ist das Glück von Bundestrainerin Silvia Neid. Sie kann völlig unterschiedliche Typen einsetzten, und es gibt keinen Bruch."
Tatort mit Steffi Jones und Theo Zwanziger
Um unterschiedliche Typen geht es auch in dem SWR-Tatort mit Schauspielerin Ulrike Folkerts in der Rolle der Hauptkommissarin Lena Odenthal, den sich das Team in einem Frankfurter Kino ansah. Die Story handelt von Spielerinnen mit Migrations-Hintergrund. Neben den Nationalspielerinnen spielen unter anderem DFB-Präsident Theo Zwanziger und Organisations-Chefin Steffi Jones in dem Krimi mit.
Ein Krimi könnte das deutsche Team auch am Donnerstag beim letzten WM-Test gegen den ehemaligen Weltmeister und Olympiasieger Norwegen in Mainz (20.30 Uhr/ZDF) erwarten. Für Angerer ist die Partie auf jeden Fall ein gutes Vorzeichen für die WM. "Im Jahr 2007 hatten wir auch das letzte Testspiel in Mainz gegen Norwegen. Bei dem 2:2 damals waren wir grottenschlecht - aber wenige Wochen später waren wir Weltmeister", erklärte Angerer, die vor vier Jahren kein einziges Gegentor bei der Endrunde kassiert hatte und damit einen Rekord aufstellte.
Prinz nimmt das Training wieder auf
Tore erzielen anstatt sie zu verhindern will dagegen Angreiferin Birgit Prinz. Die Sorgen im deutschen Lager um die Spielführerin haben sich am Dienstag weiter verringert. Die dreimalige Weltfußballerin nahm trotz ihrer Bänderdehnung im rechten Sprunggelenk bereits wieder das Training auf.
Prinz konnte am Vormittag zwar noch nicht mit dem Team trainieren, absolvierte aber eine Laufeinheit. Ob die Rekord-Nationalspielerin, die intensiv von der medizinischen Abteilung behandelt wird, gegen Norwegen dabei sein kann, ist allerdings weiter offen.
"Das Laufen ging ganz gut. Vielleicht kann ich am Mittwoch schon wieder ins Training einsteigen. Ob ich am Donnerstag dabei sein kann, muss man abwarten. Das muss man von Tag zu Tag sehen", sagte Prinz, die sich beim Training am Sonntag verletzt hatte. Der Einsatz der 33-Jährigen, die ihre internationale Karriere durch einen Sieg im WM-Finale in ihrer Heimatstadt Frankfurt krönen und beenden möchte, beim WM-Auftakt gegen Kanada im ausverkauften Berliner Olympiastadion (18.00 Uhr/ARD) ist nach derzeitigem Stand nicht gefährdet.
USA und Vize-Weltmeister Brasilien sind neben Deutschland Titelfavoriten
Das deutsche Team, das sich am 21. Juni in Berlin zur WM zusammenfindet, trifft nach dem Auftaktspiel gegen Kanada am 30. Juni in Frankfurt/Main auf Afrikameister Nigeria (20.45 Uhr/ARD) und am 5. Juli in Mönchengladbach auf Frankreich (20.45 Uhr/ZDF).
Neid hat ihre Mannschaft seit dem 11. April bei insgesamt sieben Lehrgängen versammelt. In den bisherigen drei WM-Tests setzte sich die deutsche Auswahl gegen Nordkorea (2:0), Italien (5:0) und die Niederlande (5:0) durch. Das deutsche Team zählt bei der WM neben Olympiasieger USA und Vize-Weltmeister Brasilien zu den großen Titelfavoriten. (sid)