Krefeld/Bochum. Der KFC Uerdingen durfte in der Regionalliga-Partie gegen Alemannia Aachen nicht für einen Bochumer Sex-Club werben. Der Fußballverband Niederrhein lehnte einen entsprechenden Antrag des Vereins ab. Den Sponsoring-Deal hatte der Vereinspräsident persönlich eingefädelt.

Zu schlüpfrig für den Fußballverband Niederrhein: Dem KFC Uerdingen ist vor dem Regionalliga-Spiel gegen Alemannia Aachen am Dienstagabend verboten worden, auf seinen Trikots für einen Sex-Club aus Bochum zu werben.

Der Antrag sei abgelehnt worden, weil die Trikotwerbung nicht mit den Werten und Statuten des Deutschen Fußballbundes (DFB) und des Fußballverbands Niederrhein (FVN) in Einklang zu bringen waren, sagte FVN-Sprecher Peter Hambüchen. Dass ein Antrag auf Trikotwerbung abgelehnt werde, sei "die absolute Ausnahme", das komme, so schätzt Hambüchen, "vielleicht alle fünf Jahre vor."

Uerdingen-Spiel gegen Alemannia Aachen wurde live im Fernsehen gezeigt

Der KFC Uerdingen hatte am Freitag beantragt, in der live im Fernsehen übertragenen Partie gegen Alemannia Aachen (2:2) die Internetadresse des Sex-Clubs auf dem Trikot tragen zu dürfen. Erst Dienstagnachmittag kam die abschlägige Antwort des Verbands.

Den Sponsoring-Deal mit dem Sex-Club hat nach Angaben eines Vereinssprechers der Präsident persönlich eingetütet. Immobilienunternehmer Agissilaos "Lakis" Kourkoudialos wollte dafür den Schriftzug seiner Unternehmensgruppe, des eigentlichen Sponsors, von den Trikots entfernen lassen.

Auf seiner Internetseite, deren Besuch Minderjährigen explizit untersagt ist, wirbt der Sex-Club damit, dass "viele schummrige Ecken" zur Verfügung stünden, "die das passende Ambiente für prickelnde Abenteuer" böten. Die "Ladies" des Clubs arbeiten demnach "auf selbständiger Basis" und würden "individuell abgerechnet". (dor)