Düsseldorf. Hohe Wetteinätze, auffällige Schiedsrichter-Entscheidungen - bei den Testspielen der Fußball-Zweitligisten aus Dresden und Paderborn gab es Auffälligkeiten. UEFA und DFL sind informiert. Es geht um die Spiele gegen den russischen Champions-League-Teilnehmer Rubin Kasan.
Testspiele der Fußball-Zweitligisten Dynamo Dresden und SC Paderborn gegen den russischen Top-Club Rubin Kasan stehen nach Informationen der "Sport Bild" (Mittwoch) unter Manipulationsverdacht. Zu dieser Erkenntnis kommt auch Friedhelm Althans, Chefermittler im Bochumer Wettskandal-Prozess.
"Sicher ist da etwas auffällig geworden. Natürlich spricht einiges dafür, dass da manipuliert worden ist", sagte Althans am Mittwoch. Er habe der Europäischen Fußball-Union UEFA in Bezug auf das Dresden-Spiel einen Hinweis gegeben, dass möglicherweise manipuliert wurde.
Beim 3:0 von Dresden gegen Kasan am 19. Januar und auch beim 2:1 des SC Paderborn am 25. Januar gegen den selben Konkurrenten könnten Wett-Betrüger hohe Gewinne erzielt haben, wenn sie vorab über die Rubin-Aufstellungen informiert gewesen seien und auf dann tatsächlich eingetretene Siege der deutschen Zweitligisten gesetzt hätten.
Paderborns Manager informierte die DFL
Althans sagte, es könne sich sogar um Millionengewinne gehandelt haben. Die Bochumer allerdings würden in diesen Fällen nicht ermitteln. Sie hätten lediglich Informationen weitergeleitet.
Die Deutsche Fußball Liga ist von Paderborns Manager Michael Born in Kenntnis gesetzt worden. DFL-Sprecher Dirk Meyer-Bosse bestätigte auf Anfrage, dass DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig von Born telefonisch informiert wurde. Born habe, so die "Sport Bild", die Schiedsrichterleistung in der Partie gegen Kasan als "merkwürdig" empfunden. Bei solchen Auffälligkeiten seien die Clubs angehalten, die DFL zu informieren, führte Born weiter aus.
Hohe Wetteinsätze auf ein SCP-Tor in der Schlussphase
Althans erläuterte, er sei durch Informationen aus Slowenien auf mögliche Manipulationen aufmerksam gemacht worden. Nach Informationen der "Sport Bild" hätten Buchmacher ungewöhnlich hohe Live-Wetten auf ein Tor für Paderborn gegen den ehemaligen Champions-League-Starter Kasan ab der 85. Minute verzeichnet. In der Schlussphase gab es einen Elfmeter für Paderborn, der zum 2:1-Erfolg der Ostwestfalen führte. In beiden Spielen trat Kasan nicht in Bestbesetzung an. (dpa)