Wer Andrea Petkovic ein bisschen kennt, spürt schnell, was die 24-Jährige antreibt: ihr Ehrgeiz und eine mitreißende Neugier auf das Leben.
Das sind nicht die schlechtesten Eigenschaften, aber die Kombination hat ihre Tücken: Dass Andrea Petkovic jetzt mit, nun wird’s kompliziert, einem Ermüdungsbruch am Iliosakralgelenk ausfällt, ist sicherlich nicht nur Pech. Einfacher gesagt: Petko hat Rücken, und das ist kein Zufall.
Andrea Petkovic spielt Vollgas-Tennis. Um vorne dran zu bleiben, um sich irgendwann einmal unter die besten vier, fünf Spielerinnen der Welt zu schieben, hat sie einmal gesagt, müsse sie beißen, beißen, beißen. So jemand hört nicht auf Warnsignale des Körpers. So jemand knüppelt durch die Vorbereitung, trainiert und spielt mit Schmerzen und glaubt, alles im Griff halten zu können, wenn man nur will. Den Rest besorgt der Druck durch ein unseliges Weltranglisten-System, das Spielerinnen belohnt, die auf der Tour noch schneller um den Globus hetzen als andere. Oft angeprangert, nie geändert.
Was bei Andrea Petkovic hausgemacht ist: Sie war in den letzten Monaten auf vielen Hochzeiten unterwegs, in Shows, bei Galas, im Fernsehen. Das ist, wie gesagt, weniger Profilsucht als Neugier auf das, was das Leben bietet. Auf der Strecke aber bleibt die Zeit, sich zu schonen. Die Zeche zahlt sie jetzt. Ein Trost: Wenn sie daraus lernt, hat es sein Gutes.