Lewandowski, ter Stegen, Hunt - Bundesliga-Stars sagen Adieu
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Essen. Der 33. Spieltag der Fußball-Bundesliga war vor allem ein Spieltag der Abschiede. In Dortmund, Mönchengladbach, Bremen und Stuttgart wurden verdiente Profis von ihren Heim-Zuschauern verabschiedet. Marc-André ter Stegen konnte im Gladbacher Borussia Park die Tränen nicht zurück halten.
Ob Robert Lewandowski beim BVB, Marc-André ter Stegen in Gladbach oder Aaron Hunt in Bremen - Die Fußball-Bundesliga war an ihrem 33. Spieltag mancherorts Bühne für bewegende Abschiede.
Marc-André ter Stegen weinte zum Abschied bitterlich. Nach seinem 107. Bundesligaspiel für Borussia Mönchengladbach umarmte der 22-Jährige jeden, der ihm in den Weg lief, musste sich aber immer wieder die Augen wischen. "Es wird vieles sein, das ich vermissen werde", sagte der mit hoher Wahrscheinlichkeit zum FC Barcelona wechselnde Fußball-Nationalkeeper unter Tränen und nach Ovationen seiner Fans. Die anfängliche Trauer über den letzten Heim-Akt nach 18 Jahren als Borusse wich aber schnell verhaltener Freude - speziell über das 3:1 (1:0) gegen den FSV Mainz 05. Denn nun haben ter Stegen und seine Kollegen sogar noch die Chance auf die Königsklassen-Playoffs.
In Dortmund flossen zwar keine Tränen, dennoch gab es bewegende Emotionen. Die Ovationen der Fans gingen selbst einem Vollblut-Profi wie Robert Lewandowski unter die Haut. Sichtlich bewegt verneigte sich der am Saisonende scheidende Torjäger vor den jubelnden Dortmunder Fans, verzichtete aber auf einen Gang direkt vor die imposante Südtribüne. Auch ohne Torerfolg schlüpfte der Pole beim 3:2 (3:1) über 1899 Hoffenheim in eine tragende Rolle. Dass niemand im Stadion ihm den Wechsel zum Erzrivalen FC Bayern übelnahm, imponierte Trainer Jürgen Klopp: "Ich danke jedem Einzelnen, der zu diesem Abschied beigetragen hat. Ich bin stolz, dass so etwas ist dieser manchmal aufgeblasenen Welt des Profi-Fußballs noch möglich ist."
Inständig hoffen alle Beteiligten, dass sich der polnische Nationalspieler weiterhin mustergültig verhält und auch im Pokalfinale gegen seine künftigen Münchner Vereinskollegen seine Klasse unter Beweis stellt. Selbst Minuten nach dem Spiel schien Lewandowski noch voller Adrenalin: "Meine Emotionen sind immer noch sehr hoch. Es war ein unglaublich schöner Moment. Es waren so viele tolle Spiele und vier tolle Jahre mit dem BVB."
Indes gab's in Bremen auch für Aaron Hunt jede Menge zu tun: Erst mehr als eine halbe Stunde nach Abpfiff hatte er sämtliche Ovationen genossen. Ausgiebig ließ sich das Werder-Urgestein von den Bremer Fans bei seinem emotionalen Abgang aus dem Weserstadion feiern und kehrte nach seinem Doppelpack zum 2:0 (0:0) über Hertha BSC als Letzter in den Kabinengang zurück. "Ich habe mich gefühlt von jedem Einzelnen aus der Ostkurve verabschiedet", berichtete der 27 Jahre alte Mittelfeld-Regisseur über den letzten Heim-Auftritt am Samstag. "Für mich und die Mannschaft war es ein perfekter Nachmittag."
Mit einer Mischung aus Demut und Wehmut feierte Hunt seine beiden Treffer (48./90.+1 Minute) - er streckte nur beide Hände still zur Seite aus. Im Sommer verlässt der frühere Nationalspieler Bremen mit noch unbekanntem Ziel, schon vor Anpfiff wurde er mit reichlich Applaus bedacht. "14 jahre das w auf dem trikot, danke aaron!", entrollten die Werder-Fans als Aufschrift auf einem Plakat. "Wir alle hätten uns für ihn keinen schöneren Abschied vorstellen können", sagte Kapitän Clemens Fritz.
"Ich werde euch nicht vergessen, ich werde bald zurückkommen", kündigte derweil Cacau nach dem 1:2 seines VfB Stuttgart gegen Wolfsburg an, in dem er symbolträchtig in der 75. Minute gegen Youngster Timo Werner ausgewechselt worden war. Die Schwaben sicherten sich doch noch vorzeitig den Klassenerhalt. Eine offizielle Verabschiedung soll nachgeholt werden.
Cacau hatte nach eigenen Angaben bereits im Januar signalisiert bekommen, dass er beim VfB gehen muss. Der Stürmer, dessen Vertrag ausläuft, war 2003 vom 1. FC Nürnberg an den Neckar gewechselt. 2007 feierte der heute 33-Jährige mit dem VfB die Meisterschaft. Cacau sei zu einem "wichtigen Bestandteil der VfB-Familie" geworden, schrieb Bobic weiter. "Gerne möchten wir Cacau für die Zeit nach seiner Karriere wieder für uns gewinnen und bei uns im Verein einbinden."
Cacau hat betont, weiter als Profi Fußball spielen zu wollen. Er belegt in der ewigen Torschützenliste der Stuttgarter mit 80 Treffern in 262 Partien Rang vier vor Jürgen Klinsmann (79).
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