Köln.. Wladimir Klitschko steigt wohl gegen WBA-Weltmeister David Haye in den Ring. Das Duell soll noch in diesem Sommer stattfinden. Als Austragungsort sind auch die Stadien in Dortmund und Gelsenkirchen im Gespräch.

Die Klitschkos haben den „Hayemaker“ anscheinend endlich am Haken: Der Mega-Fight um gleich drei WM-Titel zwischen Wladimir Klitschko und dem Briten David Haye ist so gut wie perfekt. „Die Verträge werden definitv in der kommenden Woche unterschrieben“, bestätigte Klitschkos Manager Bernd Bönte am Sonntag dem SID, „als Termine stehen der 25. Juni oder der 2. Juli zur Verfügung.“

Letzte Vertragsdetails seien bereits geklärt, der Austragungsort ist allerdings noch ungewiss. „Priorität haben die deutschen Fußball-Stadien auf Schalke, in Dortmund und Kaiserslautern. Aber auch das europäische Ausland ist eine Option“, sagte Bönte. Einen Heimkampf für Haye in Großbritannien wird es jedoch nicht geben: „Da sind die Stadien alle belegt.“

Haye hat mit der Wahl des Schauplatzes anscheinend keine Probleme. „David würde überall gegen Klitschko kämpfen - selbst in dessen eigenem Garten“, sagte Hayes Manager und Trainer Adam Booth dem britischen TV-Sender Sky Sports.

Wladimir Klitschko voller Vorfreude

Nach dem monatelangen Hickhack um eine Titelvereinigung zwischen WBO- und IBF-Champ Klitschko und WBA-Weltmeister Haye brennt der Ukrainer auf das Duell. „Ich freue mich riesig, dass wir diesen Kampf jetzt perfekt gemacht haben. Seit 1996 verfolgen Witali und ich den Traum, alle vier WM-Titel zu besitzen. Jetzt wollen wir ihn wahr werden lassen“, sagte Wladimir der Bild-Zeitung.

Die Einnahmen aus dem millionenschweren Fight werden geteilt. Eine Klausel für einen Rückkampf existiert nicht. Für Bönte ist das sowieso kein Thema: „Es wird nur diesen einen Kampf geben - und Wladimir wird ihn gewinnen.“

Seit Ende 2008 wartet die Boxwelt auf diesen Fight. Seitdem trat Haye immer wieder mit zum Teil üblen Verbalattacken gegen die Klitschkos in Erscheinung. Die Beleidigungen gipfelten im April 2009, als Haye ein T-Shirt mit einem Bild trug, auf dem er die abgetrennten Köpfe der Klitschkos in den Händen hält. Im Juni 2009 ließ der „Hayemaker“ den Kampf gegen Wladimir in der Schalker Arena wegen einer im Trainingslager auf Zypern erlittenen Verletzung platzen. Drei Monate später sagte er einen Kampftermin gegen Witali Klitschko ab, weil er mit den Vertragskonditionen nicht einverstanden war.

Wladimir muss Bauchmuskelverletzung auskurieren

Diesmal könnte wohl nur eine Verletzung das Duell verhindern. Wladimir Klitschko hat seine im Dezember 2010 erlittene Bauchmuskelverletzung schließlich noch nicht auskuriert. Zweimal musste er seitdem die geplante Titelverteidigung gegen den britischen Commonwealth-Champion Dereck Chisora absagen. Zuletzt war der Kampf für den 30. April in Mannheim angesetzt. Bernd Bönte stellte klar: „Die Absage des Kampfes hat nichts mit dem geplanten Haye-Fight zu tun. Im Gegensatz zu vorher hatte das Haye-Management inzwischen keine Einwände mehr gegen einen Kampf von Wladimir gegen Chisora.“

Nach Einschätzung der behandelnden Sportmediziner Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt und Prof. Bernd Kabelka sollte Klitschkos Verletzung bis zum Haye-Kampf ausheilen. Bönte betonte aber, dass neben Wladimir auch dessen älterer Bruder Witali gegen Haye in den Ring steigen könnte. WBC-Weltmeister Witali Klitschko boxt zunächst am 19. März in der Kölnarena gegen den Kubaner Odlanier Solis. „Haye würde lieber gegen Wladimir boxen. Das möchten wir auch, es könnte aber auch Witali werden“, sagte Bönte.

Welcher deutsche TV-Sender den Kampf überträgt, ist noch nicht entschieden, sicher ist nur, dass er für 23 Uhr angesetzt wird. In England ist der Kampf im Pay-per-View zu sehen. (sid)