Vielleicht wäre der FC Schalke 04 nie auf die Idee gekommen, Roman Neustädter zu verpflichten. Jedenfalls spricht einiges dafür, dass dieser Transfer nur zustande kommt, weil Lucien Favre es bei Borussia Mönchengladbach geschafft hat, die Möglichkeiten aus diesem Fußballer herauszukitzeln.
Ob Marco Reus, Roman Neustädter oder Dante, nicht zuletzt der Qualität des Gladbacher Trainers ist es zuzuschreiben, dass diese Profis plötzlich so interessant für andere Klubs geworden sind und im kommenden Sommer wechseln wollen. Es klingt paradox, ist aber nur ein alter Hut: Natürlich kann auch zum Fluch werden, einen guten Trainer zu haben.
Das gilt für den Klub, für die Anhänger, aber betroffen ist natürlich auch Lucien Favre selbst. Plötzlich steht er vor der Aufgabe, mit sehr viel Geld einen gewaltigen Qualitätsverlust auffangen zu müssen – vorausgesetzt, seine persönliche Karriereplanung sieht überhaupt einen Neustart mit der Borussia vor.
Ein klares Favre-Bekenntnis täte der Borussia gut
Derzeit kann der Verein nur hoffen, keinen weiteren Tiefschlag hinnehmen zu müssen. Ein vorzeitiger Verlust des Trainers würde den Klub jedenfalls härter treffen als alles andere. In Gladbach gilt vielleicht mehr denn je das Wort des Präsidenten Rolf Königs: „Der wichtigste Angestellte eines Klubs ist der Trainer.“
Ein klares Favre-Bekenntnis täte der Borussia gut. Gerade jetzt würde eine Vertragsverlängerung die Situation entspannen und vieles einfacher machen. Das weiß auch der Trainer. Dass er sich trotzdem zugeknöpft gibt und jegliche Hinweise verweigert, ist kein gutes Zeichen für alle VfL-Fans.