Essen. „Jogi“, der Spitzname von Bundestrainer Joachim Löw, klingt nach Gute-Laune-Onkel. Aber Löw ist in der Lage, bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien knallharte Entscheidungen durchzusetzen. Das hat er schon vor vier Jahren in Südafrika bewiesen. Ein Kommentar
Die Vorrunde ist gelaufen, die Fußball-WM geht in die entscheidende Phase. Ab sofort heißt es in jedem Spiel: siegen oder fliegen. Wegen dieser Brisanz werden nun alle Personal-Entscheidungen noch heißer diskutiert als in den vergangenen Tagen ohnehin schon.
Soll Bastian Schweinsteiger im Mittelfeld des deutschen Teams bleiben? Oder kehrt Sami Khedira zurück ins Team? Vielleicht spielen auch beide, und Philipp Lahm geht zurück in die Abwehr?
Bestimmen wird das am Ende einer allein; und das ist Bundestrainer Joachim Löw. Also der Mann, der immer so korrekt und freundlich über die Bühne kommt. Der Mann, dessen Spitzname „Jogi“ so sehr nach Gute-Laune-Onkel klingt.
Schon 2010 bewies Bundestrainer Löw seine Härte
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Doch niemand sollte sich in ihm täuschen. Löw ist sehr wohl in der Lage, harte und unpopuläre Entscheidungen zu treffen. Ohne diese Fähigkeit hätte er sich im Haifischbecken Profifußball erst gar nicht über viele Jahre an der Spitze der Nationalmannschaft halten können.
Als Beleg für seine Härte gilt bis heute seine Aktion bei der WM 2010 in Südafrika, bei der er seinen langjährigen Capitano Michael Ballack über Nacht ausbootete und Lahm zum neuen starken Mann machte.
Löw ruft dieses Verhaltensmuster nicht oft ab. Aber weder Schweinsteiger noch Khedira sollten sich ihrer Sache sicher sein. Löw wird so entscheiden, wie er es für richtig hält. Und er wird diese Entscheidung eisenhart durchziehen.