Dortmund. Der 1:0-Sieg des BVB gegen die Bayern aus München war „ein Schritt in Richtung Meisterschaft“, freut sich Borussia-Boss Hans-Joachim Watzke. Bei den Bayern gibt es prominente Kritik am verschossenen Elfer von Robben. Die Stimmen zum Spiel.
Der 1:0-Sieg des BVB gegen die Bayern aus München war „ein Schritt in Richtung Meisterschaft“, freut sich Borussia-Boss Hans-Joachim Watzke. Kevin Großkreutz sprach von „Dramatik pur“ und freut sich jetzt auf das Derby gegen „die Blauen“. Und bei den Bayern herrscht natürlich Trübsinn - und der Kaiser kritisiert, dass Arjen Robben den Elfmeter geschossen und verschossen hat: Die Stimmen zum Spiel.
Mats Hummels: Die Gefahr, auf Platz zwei zu rutschen war da. Deshalb war das ein riesen Ding für uns heute. Sechs Punkte Vorsprung bei vier verbleibenden Spielen sieht richtig gut aus – aber wir sind noch nicht durch und es wird noch ein hartes Stück Arbeit werden. Bis zur Elfmetersituation haben wir auf einem taktisch sehr hohen Niveau gespielt und hatten richtig gute Chancen. Wir sind verdient in Führung gegangen, danach waren wir etwas zu hektisch und brauchten ein bisschen Glück, um das Spiel zu gewinnen. Die Frage, ob wir uns für das kommende Spiel auf Schalke motivieren können, kann als Dortmunder und mit einem Sieg gegen Bayern im Rücken nur rhetorischer Natur sein. Es wird eine heiße Kiste und Schalke wird alles dafür tun, uns die Meiterschaftssuppe zu versalzen.
Robert Lewandowski: Vielleicht war das mein wichtigstes Tor meiner Karriere, das ist aber schwer zu sagen. Wir haben mit 1:0 gegen Bayern gewonnen und sechs Punkte Vorsprung – das ist wichtiger als mein Tor. Ich habe nach dem Tor natürlich direkt zum Schiedsrichter geguckt, ob es Abseits war. Ich war glücklich, dass es korrekt war. Die Meisterschaft war das noch nicht. Am Samstag haben wir wieder ein wichtiges Spiel und das wollen wir auch so gestalten, wie gegen Bayern München. Das ist wichtig für unsere Fans und natürlich auch für uns. Wir brauchen noch sieben Punkte, um Meister zu werden.
Michael Zorc (Sportdirektor BVB): Unterm Strich war der Sieg verdient. Es war ein wichtiger Schritt gegen unseren größten Konkurrenten - mehr nicht. Es ist noch ein weiter Weg bis zur Meisterschaft. Wir spielen jetzt gegen den Dritten Schalke, dann gegen den Vierten Gladbach.
Moritz Leitner: Es ist einfach geil, gegen die Roten zu gewinnen. Die Meisterentscheidung war das aber noch nicht. Wir wollen jedes Spiel gewinnen und natürlich auch am Samstag gegen Schalke. Wer da nicht motiviert ist, der hat auf dem Fußballplatz nichts zu suchen.
Kevin Großkreutz: Natürlich gönne ich Robert Lewandowski den Treffer. Es ist doch egal, wer die Tore schießt; Hauptsache, der Ball ist hinter der Linie. Wir haben das Spiel verdient gewonnen, denn vor allem in der ersten Halbzeit hatten wir die besseren Torchancen. Im zweiten Abschnitt kamen die Bayern besser in Spiel, aber wir haben das Tor gemacht und die letzten Minuten waren natürlich Dramatik pur. So ist Fußball. Das ist schwer zu beschreiben, so etwas muss man miterlebt haben – aber ich wusste, dass auf Roman Weidenfeller Verlass ist. Gegen die Blauen haben wir die Punkte noch nicht im Sack. Das ist Derby; das wird Leidenschaft pur und wir müssen von der ersten Minute an Gas geben.
Hans-Joachim Watzke (BVB-Geschäftsführer): Jeder Sieg ist ein Schritt in Richtung Meisterschaft. Vielleicht waren es heute sogar zwei Schritte, weil die Bayern ja unser Verfolger und damit Tabellenzweiter sind. Mit 69 Punkten wird man aber dieses Jahr nicht Deutscher Meister. Die Partie gegen Bayern München war hochklassig. Wir waren in der ersten Halbzeit dominant, hätten ein Tor machen können oder müssen. Manuel Neuer hat überragend gehalten. In der zweiten Hälfte haben wir einen kleinen Durchhänger gehabt und die Gäste konnten Druck machen – aber nicht zwingend. Und in der Schlussphase haben sich die Ereignisse überschlagen. Es war ein knapper, aber nicht unverdienter Sieg für uns. Wir kriegen nie einen Elfmeter, die Bayern häufig, da haben wir alle schon mit dem Unentschieden gerechnet. Aber Torwarttrainer Teddy de Beer hat Roman Weidenfeller vorausgesagt, dass er den Strafstoß halten wird.
Sebastian Kehl: Es war im Vorfeld klar, dass die Begegnung zwischen Dortmund und Bayern kein offener Schlagabtausch wird – dafür waren beide Teams in den vergangenen Wochen zu konstant und taktisch zu gut. Wir haben die Bayern jetzt das vierte Mal hintereinander geschlagen. Das ist eine Eindrucksvolle Bilanz und darauf können wir sehr stolz sein. Das Duell gegen Schalke wird genauso eng und so schwierig werden, wie die Partie gegen die Bayern. Aber wir haben uns mit dem Sieg gegen München natürlich eine sehr gute Ausgangsposition verschafft.
Roman Weidenfeller: Ich habe in den letzten Tagen ein bisschen Elfmeter studiert, von den Herren, die schießen könnten. Robben geht bei der Situation nur auf den Strafstoß – so wie er das immer macht. Er hebt mit beiden Beinen ab und ich habe ihn gar nicht berührt.
Jürgen Klopp (Trainer Borussia Dortmund): Hut ab vor meiner Mannschaft. Die Jungs haben sich heute für den Aufwand belohnt. Ich bin sehr glücklich. Das war das beste Spiel, das wir bisher gegen die Bayern gemacht haben. Bei dieser Qualität, die die Bayern in die Waagschale werfen, wie wir sie verteidigt haben und selber Chancen kreiert haben - das war außergewöhnlich. Am Ende haben wir hochverdient gewonnen.
Die Bayern haben „es nicht mehr in der Hand“
Jupp Heynckes (Trainer FC Bayern München): In der ersten war Dortmund sehr druckvoll und hatte gute Tormöglichkeiten. Unser Torwart Manuel Neuer hat stark gehalten. Aber die Partie hatte zwei unterschiedliche Halbzeiten und nach der Pause haben wir das Kommando übernommen und dominiert. Außerdem haben wir in der zweiten Hälfte fast nichts zugelassen. Dass wir dann das Gegentor bekommen haben, ist tragisch. Es hat am Ende das Quäntchen Glück gefehlt.
Manuel Neuer: Alles in Allem hätten wir den Ausgleich verdient gehabt. Dortmund war am Anfang besser, da hatten wir etwas Glück. Aber dann waren wir am Drücker. Leider bekommen wir zu einem ungünstigen Zeitpunkt das Gegentor. Wir werden aber nicht aufgeben und versuchen, die nächsten Spiele zu gewinnen. Wir haben es nicht mehr in der eigenen Hand
Christian Nerlinger (Sportdirektor FC Bayern München): Das war natürlich eine bittere Niederlage für uns. Es war eine hochdramatische Partie. Auf Grund der Schlussphase wäre ein Unentschieden drin gewesen. Aber trotzdem werden wir versuchen, in der Champions League, im DFB-Pokal und auch in der Meisterschaft das Beste zu geben.
Bayern Münchens Ehrenpräsident Franz Beckenbauer hat Superstar Arjen Robben nach dessen Elfmeter-Fehlschuss kritisiert. 'Bei mir als Trainer hätte Robben nicht geschossen. Es ist Gesetz im Fußball, dass der Gefoulte nicht schießt, aber vielleicht ist das Gesetz geändert worden oder noch nicht bis nach Holland durchgedrungen',
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