Oldenburg/Hagen.. Lange hielt Phoenix Hagen in Oldenburg mit - am Schluss war es doch eine deutliche 56:74-Niederlage - weil die jungen Spieler zu viele Fehler machten.

„Jugend forscht“ praktizierte Phoenix Hagen in Oldenburg - und hielt lange mit. Erst mit der Erfahrung ihrer Altstars konnten die favorisierten EWE Baskets die bis ins Schlussviertel lästigen Gäste, bei denen Marcel Keßen früh zu seinem Debüt in der Basketball-Bundesliga kam, abschütteln. So siegte der Pokalsieger gegen ein Hagener Team, das am Ende fünf junge Deutsche auf dem Parkett hatte, doch noch deutlich mit 74:56 (34:31). „Oldenburg hatte Respekt vor unserer Verteidigung, aber nach der Pause haben wir ein paar Fehler zu viel gemacht“, befand Phoenix-Coach Ingo Freyer.

Aus dem Rhythmus bringen wollte Phoenix mit unorthodoxer Defensive die um die endgültige Playoff-Qualifikation kämpfenden Gastgeber, das gelang zunächst sehr gut. Nicht einmal jeden vierten Wurf trafen die Oldenburger vor der Pause, die Gäste dagegen legten frisch los. Beim 0:6 durch Keith Ramseys Fastbreak-Dunking lag Phoenix vorn, beim 5:9 durch Dino Gregory (4. Minute) nahm Oldenburgs Coach Mladen Drijencic die erste Auszeit. Nun trafen die Gäste bis zur Viertelpause nur noch von der Freiwurflinie, aus der Distanz dagegen fiel kein Wurf. Und da Gregory früh sein drittes Foul sah und auf die Bank musste, wurden die körperlich ohnehin überlegenen Gastgeber - allen voran Nemanja Aleksandrov - beim Rebound noch dominanter.

Phoenix blieb dennoch bis zur Pause im Spiel, da auch die Oldenburger kaum einen Wurf trafen. Der eingewechselte Keßen besorgte mutig per Dreipunktspiel beim 23:26 (17.) die erneute Hagener Führung, bis zum 30:31 durch Larry Gordon (19.) lagen die Gäste vorn. Und das, obwohl sie den Baskets, die sich am Ende 20 Offensiv-Rebounds gegriffen hatten, immer wieder zweite und dritte Chancen ermöglichten.

Phoenix produzierte zunehmend Fehler

Das setzte sich nach dem Wechsel fort, nun nutzte Oldenburg das aber konsequenter. Allen voran Center Adam Chubb und Kapitän Rickey Paulding. Am Brett erzielte Chubb gleich zwölf Punkte im dritten Viertel, Paulding steuerte zwei Dreier bei, für den Zwischenspurt zum 52:43 (29.) waren beide Routiniers allein verantwortlich. Dabei profitierten die Gastgeber davon, dass Phoenix nun zunehmend Fehler produzierte und offensiv allzu wild agierte.

Lediglich Niklas Geske, der sich allerdings auch vier Ballverluste erlaubte, traf noch einen Dreier (56:47), ehe Gordon und Gregory die mitgereisten Phoenix-Fans beim 60:54 (35.) noch einmal hoffen ließen. Eine Oldenburger 11:0-Serie beendete aber schnell letzte Zweifel am Sieger, die letzten knapp zwei Minuten ließ Freyer komplett den Nachwuchs aufs Parkett. Und lobte anschließend Keßen für sein mutiges Spiel, von den erfahreneren Geske, Fabian Bleck und Jonas Grof hätte er sich weniger Zurückhaltung gewünscht. Verloren, so Freyer, hätte man aber eher wegen der schwachen Quoten von Freiwurf- und Dreierlinie: „Wer so wirft, kann nicht gewinnen.“

EWE Baskets Oldenburg - Phoenix Hagen 74:56 (34:31)

EWE Baskets Oldenburg: Kramer (0, 8 Rebounds, 6 Assists), Zwiener, Stuckey (6), Chubb (16), Smeulders (10), Lockhart (1), Jenkins (4), Paulding (18, 4/7 Dreier), Wimberg (2), Aleksandrov (15, 15 Rebounds), Neumann (2).

Phoenix Hagen: Brown (5, 1/4 Dreier), Gordon (7, 10 Rebounds, 6 Assists), Gregory (9, 7 Rebounds), Bleck (1, 3 Ballverluste), Nixon (4, 0/3 Dreier), Geske (11, 4 Ballverluste), Ramsey (10), Keßen (5), Krume, Igbavboa (4), Tolaj, Grof.

Spielviertel: 15:15, 19:16, 18:13, 22:12.

Teamstatistik: 37:35 % Wurfquote, 5/24:2/16 Dreier, 17/21:10/17 Freiwürfe, 52:38 Rebounds, 18:11 Assists, 7_7 Ballgewinne, 15:16 Ballverluste, Blocks.

Zuschauer: 5163.