Berlin. In der aktualisierten Liste des Magazins “Forbes“ ist Deutschland nur bei den wertvollsten Klubs vertreten: Bayern München wird im Ranking auf dem fünften Platz geführt. Als Sportler mit dem höchsten Markenwert der Welt gilt weiterhin Tiger Woods.

Sex sells - jedenfalls schadet er nicht. Nicht Tiger Woods. Der amerikanische Golfstar hat seinen privaten Ruf durch seine Affären nachhaltig verändert, aber offenbar nicht ruiniert. Nix mehr Saubermann, nix mehr Seriensieger. Reuiger Sünder war das Maximale, was er noch rausholen konnte, und dass er seit fast zwei Jahren kein Turnier mehr gewonnen hat, das liegt wohl am verletzten Knie. Und dennoch gilt Woods nach der aktualisierten Liste des Magazins "Forbes" weiterhin als Sportler mit dem höchsten Markenwert der Welt. 55 Millionen Dollar soll der 35-Jährige wert sein.

Nun ist diese alljährliche Aufstellung von "Forbes" vor allem ein beliebtes Spielchen. Mit einer geheimen Spezialformel ermittelt die Redaktion den Wert von Sportlern, Klubs und Marken. Einnahmen mal Werbepräsenz geteilt durch Reichweite plus Popularität einer Sportart, ungefähr so könnte sie lauten. Und die Liste ist sehr amerikalastig. Aber egal: Es lässt sich vortrefflich darüber diskutieren.

Beckham wertvollster Fußballstar

Roger Federer (26 Millionen Dollar) belegt Platz zwei hinter dem Golfer, mit dem er durch den gemeinsamen Sponsor Nike (wertvollste Marke, 15 Milliarden Dollar) freundschaftlich verbunden ist. Es folgen Golfer Phil Mickelson (24) und mit David Beckham (20) der erste Fußballer. Dirk Nowitzki, Sebastian Vettel oder Michael Schumacher sucht man unter den Top-Ten vergebens.

Dafür ist Deutschland immerhin bei den wertvollsten Klubs vertreten. Bayern München, wer sonst, wird auf Platz fünf geführt. Auf 179 Millionen Dollar (rund 144 Millionen Euro) wird der Wert des deutschen Fußball-Rekordmeister taxiert. Dabei ist der Spielerkader doch schon über 334 Millionen Euro wert. Aber Forbes kennt natürlich die Spezial-Webseite "Transfermarkt.de" nicht.

Scharapowa einzige Frau auf der Liste

An der Spitze dieser Liste steht US-Baseball-Rekordmeister New York Yankees (340) vor Manchester United (269) und Real Madrid (264). Der englische Fußballmeister hat seine Spitzenposition 2010 allerdings ausschließlich wegen des verschlechterten Umrechnungskurses des Pfundes gegenüber dem Dollar verloren. Dass der europäische Fußball die Top-Ten-Teams dominiert, erstaunt dann schon ein wenig. Auch der FC Barcelona (172), der FC Arsenal (158) und der AC Mailand (147) sind dabei.

Nur die Dallas Cowboys (Football, 193), die Boston Red Sox (Baseball, 173) und die New England Patriots (Football, 146) können da mithalten.

"Wertvollste" Frau - und auf Platz sieben einzige in der Liste - ist wieder Maria Scharapowa (9). Für die Russin, deren Privatleben jedoch weitgehend im Dunkeln liegt, gilt ansonsten Ähnliches wie für Tiger. Die Eigenvermarktung ist glänzend, TV-Präsenz umfassend und Ausrüster Nike ist die Basis für bestdotierter Werbeverträge. Und außerdem gilt auch für sie: Sex sells. (dapd)