Hagen. Heimvorteil nicht genutzt! Die Juniors von Phoenix Hagen unterlagen Frankfurt, die Youngsters Ludwigsburg und können nicht mehr Meister werden.
Der Heimfluch ist offenbar ansteckend. Nicht nur die Bundesliga-Basketballer von Phoenix Hagen ließen damit in der abgelaufenen Saison ihre Fans leiden, auch der Nachwuchs kann den Vorteil in eigener Halle nicht nutzen. Bei der deutschen Top4-Endrunde der Nachwuchs-Bundesligen hatten sowohl die älteren Phoenix Juniors als auch die Phoenix Youngsters ihre Chance auf den Endspieleinzug. Doch das U19-Team unterlag gegen Eintracht Frankfurt mit 80:88, während die 16-Jungen gegen die Porsche BBA Ludwigsburg mit 60:68 verloren.
Nachwuchs-Bundesliga: Phoenix Hagen Juniors – Eintracht Frankfurt/Fraport Skyliners 80:88 n. 2.V. (74:74, 65:65, 34:41)
Was ein Drama am Ischeland! Dreimal holten die Juniors einen deutlichen Rückstand auf, dann fehlte die Kraft zum Sieg. Schon zur Pause schien für die Gastgeber der Traum vom Finale ausgeträumt, vor allem Jugend-Nationalspieler Niklas Kiel (18 von insgesamt 24 Punkten in Halbzeit eins) bekamen sie nicht in den Griff. Zwischenzeitlich lag Phoenix mit 24:35 (16. Minute) zurück, doch nach dem Wechsel steigerten die Hagener die Intensität und kämpften sich heran.
Mehr als das, beim 54:49 vor dem letzten Viertel schienen die Hagener auf Siegerkurs. Nun verpassten sie es aber, sich endgültig abzusetzen, ließen in der Intensität wieder nach. Frankfurt nutzte es vornehmlich durch Spielmacher Jules Dang Akodo, sein 60:65 34 Sekunden vor dem Ende schien schon die Entscheidung. Kapitän Jonas Grof und Haris Hujic glichen aber noch aus, es ging in die Verlängerung.
Und dies nicht nur einmal. Zwei schnelle Akodo-Dreier (65:71) schienen die Verhältnisse zu klären, erneut zeigten die Hagener Herz. Jetzt war es Grof, der 5,1 Sekunden vor der Sirene erneut ausglich (74:74). Doch auch in der zweiten Extrazeit hatten die Frankfurter dank Akodo den besseren Start. Und nach dem 74:80 kam Phoenix nicht mehr heran, dazu unterliefen den Gastgebern zu viele Fehler. Als Grof 17 Sekunden vor der dritten Schlusssirene mit dem fünften Foul vom Feld musste, war die Partie entschieden, das Finale verpasst. „Wir haben unfassbar geil gekämpft“, befand der Kapitän, „aber zu viele individuelle Fehler gemacht.“
Phoenix Juniors: Keßen (18), Grof (28), Hujic (13), Jasinski (14), Meyer-Tonndorf, Krieger (4), Zahner-Gothen (2), de Oliveira (1).
Jugend-Bundesliga: Phoenix Hagen Youngsters – Porsche BBA Ludwigsburg 60:68 (31:28)
Es ging prima los für die Youngsters, als erste schüttelten sie ihre Nervosität ab. Und führten mit 10:1, ehe den Gästen der erste Feldkorb gelang. Angeführt von Jasper Günther dominierten die Hagener weiter, auch wenn sie zunehmend Probleme mit den athletischeren Ludwigsburgern hatten. Immer wieder griffen sich Lawrence Mugagan und seine Teamkollegen Offensiv-Rebounds, nutzten zweite oder dritte Chancen. Beim 28:17 (15. Minute) führte Phoenix noch zweistellig, dann kamen die Gäste immer mehr heran.
Und übernahmen nach dem Wechsel schnell die Führung. 35:45 stand es nach 27. Minuten, ehe den Gastgebern der erste Feldkorb der zweiten Hälfte gelang. Immer nervöser wirkten die Hagener, stellvertretend Center Vladimir Pinchuk mit einer Wurfquote von 18 Prozent, während Ludwigsburg nun alles gelang. Doch Phoenix kämpfte sich wieder zurück, Günther und Noah Tepelidis schafften sogar den 57:57-Ausgleich (36.). Zu mehr reichte es indes nicht. Ihre Chancen verstolperten die Youngsters, Ludwigsburg dagegen nutzte in der Schlussminute nach dem 59:61 erneut Offensivrebounds zur Entscheidung. „Athletisch war Ludwigsburg in einer anderen Liga“, bedauerte Phoenix-Geschäftsführer Oliver Herkelmann, während Coach Matthias Grothe am Ende einer starken Saison versprach: „Ich sage den Jungs erst morgen, dass ich sehr stolz auf sie bin.“
Phoenix Youngsters: Pinchuk (11), Günther (16), Fischer (3), Krumme (9), Purps (2), Tepelidis (12), Ewald (2), Walhöfer (2), Scheller (3), Cadaz, Hartmann.