Charkiw. Lukas Podolski hat bei seinem zweiten Spiel bei der EM 2012 eine enttäuschende Leistung gebracht. Der Kölner setzte in der Offensive keine nennenswerten Akzente. Ob der 27-Jährige am Sonntag gegen Dänemark sein 100. Länderspiel bestreitet, wird immer fraglicher.
Joachim Löw hat Lukas Podolski immer gegen alle Kritik verteidigt. Selbst in schwächsten Phasen seines fußballerischen Wirkens war der Kölner beim Bundestrainer stets ein Fixpunkt. Doch die Verhältnisse scheinen sich gerade zu ändern, Podolski spürt das. Sein letztes herausragendes Spiel für den Deutschen Fußball-Bund (DFB) ist schon ein Weilchen her, und die Konkurrenz auf seiner Position im linken Mittelfeld wird zunehmend größer. Podolski steht bei Löw unter Beobachtung. Er muss hoffen, dass seinem 99. Länderspiel gegen die Niederlande am kommenden Sonntag gegen Dänemark wirklich das herbeigesehnte Jubiläum folgt.
Schürrle, Götze und Reus sitzen Podolski im Nacken
Die Chancen, dass es anders kommt, haben sich in Charkiw für die potenziellen Nachrücker Andre Schürrle, Mario Götze oder Marco Reus nicht gerade verschlechtert. Offensiv brachte Podolski gegen die Niederlande wie schon beim Auftakt gegen Portugal wieder nichts auf die Reihe. Ein übermotivierter Drehschuss, als er auch noch besser postierte Mitspieler übersah, war nach gut 20 Minuten schon Podolskis auffälligste Tat vor dem Tor der Niederländer. Podolskis unmittelbarer Anteil am deutschen 2:1-Sieg tendiert gegen Null.
Überraschend war, wie eifrig der sonst reine Offensivspieler seinem Vorgesetzten Löw auf andere Weise einen Antrag auf Erhalt seines Stammplatzes machte, indem er eifrig bei der Defensivarbeit mithalf. Mark van Bommel dürfte nach 36 Minuten erstaunt registriert haben, wer ihn da gerade rund 20 Meter vor dem deutschen Tor vom Ball getrennt hatte: Podolski. Auch Löw wird die Szene bemerkt haben. (dapd)