Gelsenkirchen. BVB-Jungstar Mario Götze kam beim EM-Qualifikationsspiel gegen Österreich in der 85. Minute auf den Rasen – und traf sofort. Die Königsposition, die so genannte Zehn, ist im DFB-Team bereits an einen Königlichen vergeben: Mesut Özil.
Ob es nun ein unmoralisches Angebot war oder nur eine vorsichtige Anfrage. Ob es sich dabei nun tatsächlich um Schwindel erregende 40 Millionen Euro gehandelt haben mag oder doch um kaum weniger beeindruckende 25 Millionen. Ob der Junge überhaupt jemals seinen Herzensverein verlassen wird oder nicht. Tatsache ist: Ein 19-jähriger deutscher Fußballer, den Arsenal London mit sehr, sehr viel Geld von Borussia Dortmund abzuwerben versuchte, ein Supertalent, um das der deutsche Fußball weltweit beneidet wird, ein leichtfüßiges Ballgenie, das kürzlich sogar Brasilianer zu Bewunderern degradierte, saß bei Bundestrainer Joachim Löw im EM-Qualifikationsspiel gegen Österreich nur auf der Bank.
Wenn das kein Luxus ist. An diesem Abend in Gelsenkirchen lief Mario Götze, Borussia Dortmunds jugendlicher Ballartist, erst in der 85. Minute auf den Rasen. Er nutzte den Kurzauftritt zu einem gefühlvoll zelebrierten Tor zum 6:2.
In seinem Klub hat der Junge hinlänglich oft bewiesen, dass er das Spiel auf allen Mittelfeldpositionen beherrscht. Löw aber hat sich früh festgelegt: „Götze ist ein zentraler Spieler“, meint der Bundestrainer. „Außen sehe ich eher Spieler, die in die Tiefe gehen sollen.“
Die Königsposition, die so genannte Zehn, ist im DFB-Team bereits an einen Königlichen vergeben: Mesut Özil brillierte auch am Freitagabend als Taktgeber und Torschütze.
Die Kernfrage bleibt: Passen Özil und Götze zusammen? Löw wird es irgendwann einmal länger als sieben Minuten mit beiden probieren müssen. Zumal Götze sicher noch nicht am Ende der Entwicklungskette angekommen ist. Bayern-Präsident Uli Hoeneß hat jedenfalls schon mal weitsichtig sein Interesse angemeldet. „Wenn es so weit ist, dass der Vertrag abläuft, wollen wir einmal sehen, was daraus wird“, sagte er im Internetsender „Liga total“. Dass die Dortmunder ihr Juwel niemals im Inland weiterreichen wollen und Götze einen Wechsel nach München ausgeschlossen hat, lässt Hoeneß kalt: „Viele haben schon behauptet, nie zu den Bayern zu gehen, und sind dann doch bei uns gelandet.“ Götzes Vertrag läuft 2014 aus.