Essen. Oliver Reck findet deftige Worte für die Gepflogenheiten im Fußballgeschäft. Warum sein Eintreten für mehr Respekt wichtig ist. Ein Kommentar.
Oliver Reck hat es in seiner aktiven Zeit als Bundesligatorwart gelernt, ein- und vor allem wegzustecken. Pannen-Olli und Schießbuden-Reck nannte man ihn. Er brauchte lange, um Selbstbewusstsein zu entwickeln und sich Respekt zu erarbeiten. Den Spott, der ihn über so viele Jahre begleitete, hat er verarbeitet.
Deftige Worte von Oliver Reck
Recks deftige Worte, mit denen er Gepflogenheiten im Profifußball beschreibt, muss man nicht teilen, schon gar nicht mögen. Doch sein Verständnis für den Rücktritt von André Schürrle verdient Beachtung. Im Fußballgeschäft, so hatte Schürrle dem Spiegel gesagt, zähle nur die Leistung. Verletzlichkeit und Schwäche dürften zu keinem Zeitpunkt existieren. In den „sozialen“ Medien hatte Schürrle dafür viele beleidigende Kommentare erhalten. Tenor: Millionen verdient, wenig geleistet, mit 29 aufgehört. Reck weiß, wie sich das anfühlt.
Social Media und Smartphones sind Fluch und Segen zugleich
Heute wissen Profifußballer, wie sie sich mit Tweets und Posts bei ihren Fans noch interessanter machen. Doch Social Media und Smartphone sind Fluch und Segen zugleich. Profis müssen täglich lernen, mit Hass und Beschimpfungen aus den Online-Netzwerken umzugehen. Und deswegen ist es gut, wenn Reck Verständnis und Respekt einfordert.
Denn Schwäche gehört dazu. Und Menschen sind keine Maschinen. Das ist das Vermächtnis von Robert Enke.