Berlin. Robert Harting muss sich möglicherweise mit einer kuriosen Klage auseinandersetzen. Angeblich soll dem Diskus-Olympiasieger eine Klage drohen, sollte er bei der Leichtathletik-EM in Zürich wieder sein Trikot zerreißen. Verunglimpft sein Jubel die Symbole des Staates?
Diskuswurf-Olympiasieger Robert Harting hat die drohende Klage gegen seine Jubelpose mit dem Zerreißen seines Trikots nach großen Siegen als "völligen Schwachsinn" bezeichnet. Die "Bild am Sonntag" hatte berichtet, dass Harting in einer Email an seinen Anwalt mit einer Klage gedroht würde, wenn er nach einem möglichen Sieg bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Zürich am 13. August wieder seinem Ritual folge und das Trikot zerreiße.
Diese Jubel-Geste verstoße gegen Paragraf 90a des Strafgesetzbuches, der die Thematik "Verunglimpfung des Staates und seiner Symbole" beinhaltet. Ein Sprecher des Deutschen Leichtathletik-Verbandes bestätigte der Nachrichtenagentur dpa am Sonntag, dass DLV-Anwalt Georg Engelbrecht aus Saarbrücken derzeit im Auftrag des Verbandes und Robert Hartings den Fall prüfe.
"Typisch Deutsch"
Robert Harting, der zweimalige deutsche "Sportler des Jahres", reagierte gegenüber der "Bild am Sonntag" ungehalten: "Das Ganze ist natürlich völliger Schwachsinn - und irgendwie auch typisch deutsch." Er lasse sich davon aber überhaupt nicht beeinflussen. "Da hat jemand Erfolg, einem anderen passt das nicht und dann wird angefangen, Dinge zu suchen und irgendetwas zu konstruieren. Ich bin schockiert, wie man überhaupt auf so eine Idee kommen kann." (dpa)