Essen. Der Frauen-Fußball hat sich in den letzten Jahren deutlich weiter entwickelt. Die WM aber ist mit der neuen Turnierordnung unattraktiver geworden. Ein kommentar.

Der Frauen-Fußball hat im vergangenen Jahrzehnt einen enormen Schritt in Richtung Professionalisierung gemacht. In Deutschland zum Beispiel mit der Einführung eines eigenen Pokal-Finales: Nicht mehr ein Anhängsel des Männer-Endspiels, sondern ein eigenes Spektakel.

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Europaweit gewinnt die Champions League der Frauen an Strahlkraft. Ralf Kellermann, der gebürtige Duisburger, der den VfL Wolfsburg zum Triumph geführt hat, wurde dafür zum Trainer des Jahres gekürt. Weltweit soll nun die WM den Frauen-Fußball weiter vorwärts bringen. Diese Muster haben vor Jahrzehnten bereits bei den Männern funktioniert, jetzt sollen es Silvia Neid und Co. nachmachen.

Die Bühne ist bereitet, doch die Geschichte des Frauen-Fußballs ist nicht ausschließlich eine Erfolgsstory. Mancher Bundesligist fristet ein eher karges Dasein. Und auch bei der WM in Kanada sehen die Zuschauer Dinge, die sie lange nicht mehr auf dem internationalen Fußball-Parkett gesehen haben.

Nicht jedes hohe Ergebnis muss den Spaß verderben

Ein 10:0-Sieg zum Auftakt einer WM wie zwischen Deutschland und der Elfenbeinküste entwertet ein Turnier. Am kommenden Montag gegen Thailand könnte die deutsche Elf ähnlich hoch gewinnen. Derartige Leistungsunterschiede zeigen, dass der Frauen-Fußball trotz der Schritte nach vorn noch einen weiten Weg vor sich hat.

Aber kein Grund zur Unruhe, denn nicht jedes hohe Ergebnis muss gleich den Spaß verderben. Wir erinnern uns an die WM im vergangenen Jahr in Brasilien und das Halbfinale. Mit 7:1 hat Deutschland die Brasilianer zerlegt, damals der große Schritt der Männer zum Titel.

Diesen Schritt haben die Frauen in Kanada noch vor sich.