Iserlohn.. Die Iserlohn Roosters besiegten den ERC Ingolstadt nach Penaltyschießen. Torwart Mathias Lange war der beste Mann der Roosters.
Mathias Lange musste gleich mehrmals auf die Ehrenrunde, um sich feiern zu lassen. Denn der Roosters-Goalie besaß maßgeblichen Anteil am hart erkämpften Zwei-Punkte-Sieg über Ingolstadt. Während der regulären Spielzeit und in der turbulenten Overtime hatte er mehrfach glänzend geklärt, und im Penaltyschießen ließ er sich nicht einmal überwinden. Auf der Gegenseite machten Zach Hamill mit einem frech verwandelten und Nick Petersen mit einem eiskalt abgeschlossenen Schuss alles klar. Endlich einmal hatte der IEC ein perfektes Penaltyschießen gezeigt.
Die Roosters mussten auf Bobby Raymond verzichten, der Verteidiger war nach seiner dritten Disziplinarstrafe gesperrt. Dafür stand überraschend Michel Périard nach längerer Verletzungspause wieder auf dem Eis. Die Sauerländer übernahmen sofort die Initiative und dominierten, aber wirklich gefährliche Chancen erspielten sie sich nicht. Mike York besaß die erste (2.), dann Louie Caporusso, Spieler des Monats Dezember. Deutlich gefährlicher waren da die zunächst wenigen Möglichkeiten der Bayern. Daniel Irmen vergab aus der Kurzdistanz seine Topchance. Noch besser war Brandon Bucks Gelegenheit, als Chad Bassen bei IEC-Überzahl die Scheibe verlor und der ERC-Torjäger dem Iserlohner davon lief. Doch die „9“ schoss vorbei (13.). Aber direkt im Gegenzug fiel das 1:0. Jason Jaspers traf bei Überzahl, als er hinter dem Tor stand und Timo Pielmeier überwand, möglicherweise war der Schlittschuh von Brandon McMillan mit im Spiel (13.).
Auch nach der Pause erwiesen sich die Gäste als extrem harte Nuss. Immer wieder starteten sie überfallartige, gefährliche Angriffe. Ganz fix ging es dann auch beim Ausgleichstor mit schnellem Kurzpassspiel. Brian Lebler wurde von Tomas Kubalik bedient, der hinter dem IEC-Kasten stand – 1:1, Lange war chancenlos (27.).
In der Overtime flogen mehrfach die Fäuste
Unterdessen taten sich die Hausherren schwer, ihnen fehlte, bei allem Bemühen, Ideen, Spritzigkeit und Durchschlagskraft, kamen sie aber durch, war bei Pielmeier Schluss. Etwa bei einer Dreifachchance von Caporusso (31.). Auch zwei Alleingänge konnten die Waldstädter nicht nutzen. Als Caporusso von Jaspers geschickt worden war, fand er in Pielmeier seinen Meister (34.). Auch Brad Ross, glänzend bedient von Colten Teubert, lief allein auf Pielmeier zu, aber er kam ebenfalls nicht am Goalie vorbei (37.). Dazwischen und danach lagen immer wieder gefährliche Panther-Vorstöße, die jeden Zweikampf verbissen führten, den Roosters kaum Raum ließen und blockten, was das Zeug hielt. Die Partie stand auf des Messers Schneide, Iserlohn hatte offensiv noch Luft nach oben, durfte aber die Defensive gegen die schnellen Bayern nie vernachlässigen.
Im letzten Drittel bot sich den Heimischen eine dreieinhalb Minuten lange Überzahl, aber bis auf einen Schuss von Brooks Macek, der möglicherweise von den Ingolstädtern umworben wird, sprang nichts heraus. Statt dessen stand der IEC weniger später unter Druck und hatte Glück, dass John Laliberte sein Solo nicht erfolgreich abschloss und anschließend Lange gegen Kubalik parierte (52.). Trainer Jari Pasanen hatte umgestellt, er ließ Chris Connolly, Marko Friedrich und Denis Shevyrin pausieren. Doch seine Spieler taten sich weiterhin schwer. Nick Petersen hätte für Entspannung sorgen können, aber er verzog aus guter Position (54.). Kurz vor Schluss retteten beide Keeper ihren Teams den Punkt, Lange klärte gegen Laliberte, Pielmeier gegen Ross. Verlängerung!
Auch hier standen die Keeper gleich im Blickpunkt, Lange hielt, Pielmeier parierte Yorks Schuss und später Maceks Sololauf. Die Overtime gipfelte in einer Schlägerei zwischen Ryan Button und Tomas Kubalik, die letzten Sekunden musste der IEC daher in Unterzahl bestreiten, zudem fehlte York - als Auslöser des Scharmützels - beim Penaltyschießen. Doch davor gab’s noch einmal eine Rollerei und eine volle Strafbank. Von der bejubelte dann ein Iserlohner Quartett jede Lange-Parade und die entscheidenden Treffer, dann wurden York, Côté, Teubert und Shevyrin aus dem „Käfig“ zur Ehrenrunde entlassen.