Vor zwei Jahren war Rene Adler noch Deutschlands Torwart Nummer eins - jetzt musste er selbst für den Wechsel zum Hamburger SV viel Geduld aufbringen.
Zwei Jahre sind im Fußball eine verdammt lange Zeit. Für René Adler zum Beispiel standen vor zwei Jahren noch alle Türen sperrangelweit offen: In der Nationalmannschaft hatte ihn Joachim Löw schon zur Nummer eins für die WM 2010 ausgerufen – dann zog sich Adler einen Rippenbruch zu und Manuel Neuer an dem Leverkusener Torwart vorbei. Im Verein wiederholte sich 2011 das gleiche Spielchen: Adler musste an der Patellasehne operiert werden – und der als Ersatz verpflichtete Bernd Leno gab den Platz nicht mehr her. Jetzt versucht Adler im Alter von 27 Jahren einen Neuanfang beim Hamburger SV – und selbst bei diesem Wechsel musste er viel Geduld aufbringen: HSV-Sportchef Frank Arnesen musste intern eine Menge Überzeugungsarbeit leisten, weil die Herren von Vorstand und Aufsichtsrat zunächst keinen Sinn in dem Transfer sahen.
Adler blieb in seiner Situation keine andere Wahl, als über Monate auf das Grüne Licht vom HSV zu warten. Denn die Türen bei anderen Vereinen standen längst nicht mehr sperrangelweit auf. Selbst in Schalke, wo man sich vor einem Jahr noch gut eine Verpflichtung von Adler vorstellen konnte, bestand kein Bedarf mehr. Adler gilt nach seinen Verletzungen als Risiko. Es wird ein schwieriger Neuanfang.