Danzig. Nach dem 4:2-Erfolg im EM-Viertelfinale gegen Griechenland war Bundestrainer Joachim Löw stolz auf seine Mannschaft. Außerdem schwärmte er von Sami Khedira: “In schwierigen Momenten will er den Ball, übernimmt Verantwortung, macht gute Laufwege.“ Die Stimmen zum Spiel.
Joachim Löw (Bundestrainer): "Das ist eine Klasse-Leistung der Mannschaft, viermal hintereinander unter den letzten Vier bei einem großen Turnier zu sein. Wir haben jetzt 15 Pflichtspiel-Siege hintereinander, vier bei diesem Turnier, wir haben die jüngste Mannschaft - all diese Dinge zeigen: Wir können stolz sein auf die Mannschaft."
Löw über den nächsten Gegner - England oder Italien: "Schwierig vorauszusagen. Die Engländer spielen in diesem Turnier auch gut, sind unter Roy Hogdson geordnet, viel disziplinierter als 2010. Italien ist immer ein unangenehmer Gegner."
Löw über die Änderungen in der Aufstellung: "Es war der Tag der Veränderungen heute. Ich hatte das Gefühl, nach drei Siegen etwas verändern zu müssen und vorn, gerade im Offensivbereich, zu tauschen, frischen Wind zu bringen.
Löw über das Spiel: "Wir haben es versäumt, das zweite Tor nachzulegen. Es war aber klasse, wie die Mannschaft nach dem 1:1 reagiert hat. Sie ist nicht irgendwie hektisch geworden, sondern hat aufs Tempo gedrückt. Wenn wir schnell gespielt haben, haben wir die Griechen im Griff gehabt."
Löw über das 1:1: "Der Ballverlust vorn war das Problem."
Löw über Sami Khedira: "Er arbeitet unheimlich viel für die Mannschaft, in schwierigen Momenten will er den Ball, übernimmt Verantwortung, macht gute Laufwege."
Löw über Mesut Özil: "Er hat absolut klasse gespielt. Er hatte viele Ballkontakte, viele Angriffe sind über ihn gelaufen, er hat die wichtigen Impulse gesetzt."
Löw über Griechenland: "Griechenland ist eine kuriose Mannschaft, hat wieder aus einer Chance zwei Tore gemacht. Griechenland hat eigentlich nichts gemacht, hat Fußball verhindert über das Spiel hinweg."
Philipp Lahm (Kapitän Deutschland): "Wir haben es uns in den ersten zehn Minuten unnötig schwer gemacht: Wir hatten Riesenmöglichkeiten - wenn man dann die Tore nicht macht, wird es schwierig. Phasenweise haben wir zu leichtsinnig gespielt, dass müssen wir im Halbfinale abstellen. "Ich glaube, dass vorne alle ordentlich gespielt haben. Wir müssen aber früher 1:0 in Führung gehen und dann nachlegen. Wenn ich ehrlich bin, würde ich gerne häufiger treffen, ich bin aber auch nicht gerade die geborene Torgefahr."
Sami Khedira (Deutschland): 'Es ist selbstverständlich, dass wir glücklich sind über den Halbfinaleinzug. Wir haben es bisschen spannend gemacht. Dann aber wieder das Tempo hochgefahren. Wenn wir unser Potenzial abrufen, sind wir nur schwer zu schlagen."
Marco Reus (Deutschland): "Ich bin froh, dass wir das Spiel gewonnen haben - unser großes Ziel war es, eine Runde weiterzukommen. Nach dem 1:1 haben wir weiter nach vorne gespielt und nicht aufgesteckt, dafür wurden wir belohnt. Der Bundestrainer hat mir signalisiert, dass ich weiter an meinen Einsatz glauben soll, das habe ich gemacht. Sicherlich gibt uns der Sieg sehr viel Selbstvertrauen: Ich denke, dass wir immer mehr zu unserem Spiel finden."
Miroslav Klose (Deutschland): "Ich habe mich gefreut, dass ich das Tor gemacht habe. Das sah schon sehr nach Fußball aus. Es hat mich sehr gefreut, dass ich spielen durfte. Unsere Bank ist sehr, sehr stark, das zeichnet uns aus. Wer da alles reinkommen kann, das ist schon sagenhaft. Wir wussten, wenn wir unser Spiel den Griechen aufzwingen können, würden wir zu vielen Torchancen kommen. So war es auch."
Mesut Özil (Deutschland): "Wir wussten, dass wir die schlagen können, wenn wir das abrufen, was wir können. Es hätte auch viel höher ausgehen können. Ein Lob an die Mannschaft, wir haben alles gegeben."
So hat Bundeskanzlerin Merkel das Spiel
Angela Merkel (Bundeskanzlerin): "Es ist immer wieder aufregend. Anfangs habe ich gebibbert, dann habe ich den Eindruck gehabt, sie waren überlegen. Es war ein tolles Spiel. Glückwunsch, weiter so."
Wolfgang Niersbach (DFB-Präsident): "Wir freuen uns über den Sieg, wir können stolz und zufrieden sein. Italien, England - da jetzt zu spekulieren, was uns lieber ist, ist uns egal."
Sokratis (Griechenland): "Wir spielten gegen eines der besten Teams der letzten fünf Jahre. Wir haben zwei Tore gemacht. Vielleicht hätten wir etwas vorsichtiger agieren sollen. Wir danken unseren Fans. Viele werden von uns weitermachen. Unter die letzten Acht gekommen zu sein, ist sehr bedeutsam."