Essen. Nach der Hinspielniederlage, ließen die Münchener zu Hause nichts anbrennen: Mit einem 5:1 fegte der deutsche Rekordmeister den FC Arsenal vom Platz.
Wenn es darauf ankommt, ist der FC Bayern derzeit unbezwingbar. Die Münchner revanchierten sich am Mittwoch mit Nachdruck für die Niederlage gegen den FC Arsenal im ersten Aufeinandertreffen vor zwei Wochen und dürfen nach dem 5:1 (3:0) nun bereits zwei Spieltage vor Ende der Gruppenphase für das Achtelfinale der Champions League im kommenden Februar planen. Anders als beim 0:2 in London spielte der Rekordmeister dieses Mal nicht nur dominant, sondern verwertete seine Chancen auch. Die Mannschaft von Trainer Arsene Wenger mit den deutschen Weltmeistern Per Mertesacker und Mesut Özil konnte sich nur in den ersten Minuten sowie in der von den Bayern nicht mehr mit letzter Konsequenz gespielten Schlussphase auf Augenhöhe mit dem Gegner wähnen.
Der Abend in der mit 70.000 Zuschauern ausverkauften Münchner Arena begann so, wie ihn sich die Bayern vorgestellt hatten: mit einem frühen Tor. Als Thiago Alcantara in der 10. Minute in die Strafraummitte flankte, rückte Gabriel Paulista zu spät nach vorne und hob somit das Abseits auf. Robert Lewandowski köpfte unbedrängt zum 1:0 ins Tor. Bis dahin hatte Arsenal geschickt verteidigt, gut verschoben und so den Münchnern nur wenig Raum gelassen. Die Vorhersage der Münchner, dass die Engländer mehr nach vorne orientiert sein würde als die meisten Gegner in der Bundesliga, erfüllte sich in den ersten Minuten nicht.
Özils Tor wurde aberkannt
Aber nach der Führung der Bayern blieb Arsenal gar nichts anderes übrig, als mehr Initiative zu ergreifen. Und nur zwei Minuten nach dem 1:0 lag der Ball schon wieder im Netz, dieses Mal in dem hinter Münchens Torhüter Manuel Neuer. Aber weil Mesut Özil das Tor mit dem angewinkelten Arm erzielte, verweigerte der italienische Schiedsrichter Gianluca Rocchi dem Treffer nach Rücksprache die Anerkennung.
Für die Münchner war das Tor, das dann doch keines war, eine kleine Warnung, dass Arsenal eine Antwort parat haben könnte. Aber der FC Bayern ließ nun mit Ausnahme einer einzigen weiteren Nachlässigkeit bis zur Pause, die jedoch folgenlos bieb, keine großen Zweifel mehr aufkommen, zog seinen Ballbesitzfußball souverän durch. Nur selten noch kamen die Londoner zu Entlastungsangriffen, sie waren vor allem damit beschäftigt, die immer druckvoller spielenden Gastgeber zu bremsen.
Coman war brandgefährlich
Vor allem Kingsley Coman, der dieses Mal über links kam, machte Arsenals Defensivverbund zu schaffen. Beinahe alle gefährlichen Münchner Aktionen in dieser Phase kamen über die Seite des Franzosen. Einmal versuchte es Coman selbst mit einem Schlenzer, er scheiterte aber ebenso an Torhüter Peter Cech wie später Lewandowski.
Nach einer knappen halben Stunde half Mertesackers Knie mit, dass die Bayern immerhin schon einmal die Niederlage aus dem Hinspiel egalisieren konnte. Coman traf nach einem Seitenwechsel den Ball nicht richtig und der landete bei Thomas Müller, dessen Schuss aus elf Metern fälschte Mertesacker unhaltbar für Cech ab (29.). Als David Alaba kurz vor dem Pausenpfiff im Duell mit Santi Cazorla 20 Meter vor dem Tor den Ball behauptete, abzog und zum 3:0 traf, war die Partie entschieden.
Robbens Effektivitätsbeweis
Noch vor dem Ende der ersten Halbzeit wusste der FC Arsenal, dass es dieses Mal für sie in München nichts zu holen geben wird. Wie geschlagene Hunde verfolgten die Spieler die Wiederholung von Alabas Kunstschuss, ehe sie eine Minute später vom Halbzeitpfiff erst einmal erlöst wurden. Einen Beweis seiner Effektivität lieferte in der 55. Minute Arjen Robben. Sekunden nach seiner Einwechslung, der Niederländer kam für Coman, traf er nach Vorarbeit von Alaba zum 4:0.
Anschließend ließ die Leidenschaft der Münchner etwas nach und sie gewährten dem Gegner ein paar Entlastungsangriffe. Einer davon führte in der 69. Minute zum 1:4 durch Olivier Giroud. Ein Schönheitsfehler, mehr nicht, denn Thomas Müller stellte kurz vor dem Schlusspfiff den alten Abstand wieder her.
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