London. Auch staatenlose Athleten dürfen bei den bevorstehenden Olympischen Spielen in London an den Start gehen. Das entschied jetzt das Internationale Olympische Komitee. Bürgerkriegsflüchtling Guor Marial aus dem Südsudan darf sich demnach mit der Olympia-Flagge schmücken.
Zum dritten Mal nach 1992 und 2000 dürfen Athleten unter olympischer Flagge bei
Sommerspielen starten. Sechs Tage vor dem Auftakt in London erhielt am Samstag
der staatenlose Bürgerkriegsflüchtling Guor Marial aus dem Südsudan grünes Licht
durch die 15-köpfige Exekutive des Internationalen Olympischen Komitees
(IOC).
Auch Athleten der Niederländischen Antillen dürfen unter Olympia-Flagge starten
Er ist damit der vierte Ahlet mit dieser Sondergenehmigung in
London. Zuvor hatten bereits drei ehemalige Sportler der Niederländischen
Antillen Startrecht in London (27. Juli bis 12. August) erhalten, darunter
200-m-Europameister Churandy Martina. Die Antillen waren nach ihrer Auflösung in
die Niederlande übergegangen. 1992 in Barcelona hatten Sportler aus dem früheren
Jugoslawien erstmals das Startrecht unter der IOC-Flagge erhalten, 2000 in
Sydney Athleten aus Osttimor.
Guor Marial wurde geboren im heutigen
Südsudan, der noch nicht über ein anerkanntes Nationales Olympisches Komitee
(NOK) verfügt. Er besitzt als Dauergast der USA Flüchtlingsstatus (grüne Karte)
und dürfte auch nicht für die Vereinigten Staaten antreten. Marial hatte die
A-Norm des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF am 2. Oktober 2011
erreicht. (sid)