Nürnberg. Hatte die Düsseldorfer EG im November noch einen Überraschungscoup gegen Nürnberg landen könnten, so gab es für die Rheinländer diesmal eine gehörige Klatsche bei den Franken. 0:8 lautete der Endstand am Ende.

Der 22. November war ein gefühlter Feiertag für die DEG. Als dem Tabellenschlusslicht der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) vor rund zwei Monaten ein überraschender Erfolg beim turmhohen Favoriten Nürnberg Ice Tigers gelang, war die Verwunderung über den 2:1-Coup groß. Niki Mondt hatte im Penaltyschießen mit drei erfolgreichen Versuchen den Überraschungssieg perfekt gemacht. Dass sich so eine Leistung nur schwer wiederholen lassen würde, stand vor dem gestrigen Wiedersehen außer Frage. Gestern Abend war die DEG von einem Punktgewinn im Nachsitzen und einem ähnlichen Feiertag im Frankenland allerdings in etwa so weit entfernt, wie von den Play-offs.

Indisponierte Leistung

Mit einer indisponierten Leistung kassierte die Mannschaft von DEG-Trainer Christian Brittig beim 0:8 (0:2, 0:5, 0:1) die höchste Saisonniederlage. Blieb zudem nach der zuvor kassierten 0:2-Nullnummer gegen Ingolstadt erstmals in dieser Saison in zwei Spielen hintereinander ohne eigenen Torerfolg. Obendrein gab’s eine blutige Nase für Stürmer Justin Bostrom, dessen stark blutende Wunde im Krankenhaus genäht werden musste. Dass es für den Stürmer und seine Teamkollegen unterm Strich nicht zweistellig wurde, durfte als einziger Lichtblick eines ansonsten rabenschwarzen Abends notiert werden.

Letzterer begann bereits nach 15 Sekunden mit einem kleinen Vorgeschmack auf das, was die DEG in den kommenden 60 Spielminuten noch alles erwarten sollte. Yan Stastny hatte den Puck ins Netz befördert. Allerdings mit dem Fuß.

Bis zum ersten regulären Nürnberger Treffer dauerte es dennoch nur eine Handvoll Zeigerumdrehungen: Kanadier Steven Reinprecht legte zum 1:0 vor. Teamkollege Marco Pfleger erhöhte nur 67 Sekunden später nach einem groben Schnitzer von DEG-Verteidiger Marc Zanetti auf 2:0. Die Vorstöße von Zanetti und seinen in die Defensive gedrängten Teamkollegen über die Mittellinie hatten nicht nur im ersten Drittel Seltenheitswert. Zumindest die Youngster wie Jonas Noske oder Hagen Kaisler stemmten sich vehement gegen die fränkische Übermacht. Und Torchancen der DEG? Die gab’s immerhin in einer kurzen Drangphase zu Beginn des Mittelabschnitts, der nach spätestens sieben Minuten allerdings zum Schützenfest-Drittel der Nürnberger wurde. Binnen zweieinhalb Minuten erhöhten Ehliz, Stastny und Pföderl nahezu mühelos auf 5:0. Mit freundlicher Unterstützung einer erschreckend passiv agierenden DEG, die zusehends auseinanderbrach.

Pföderls Treffer zum 6:0 ging zu allem Überfluss eine Verletzung von Justin Bostrom voraus, der sich eine Platzwunde an der Nase zuzog, die im Krankenhaus genäht werden musste. Was fast schon symptomatisch war für einen rabenschwarzen Abend der DEG.