Essen. Alfons Hörmann wurde mit 94,6 Prozent der Stimmen zum Präsidenten des Deutschen Olympischen Sportbundes und damit zum Nachfolger von IOC-Präsident Thomas Bach gewählt. Doch es gibt auch Skepsis. Ein Kommentar.
Es muss kein Nachteil sein, dass Alfons Hörmann, der neue Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, im Gegensatz zu seinem Vorgänger, Fecht-Olympiasieger Thomas Bach, keine großen Titel gewonnen hat. Und es kann nur positiv sein, dass der neue DOSB-Chef anders als Bach sein Amt nicht als Durchgangsstation für noch höhere Aufgaben ansieht.
Der deutsche Sport steht vor großen Herausforderungen. Eine Reform des Fördersystems ist ebenso nötig wie ein wirkungsvollerer Anti-Doping-Kampf. Hier ist Hörmann gefordert. Der 53-Jährige ist mit 94,6 Prozent gewählt worden. Das ist fast ein DDR-Ergebnis. Jetzt muss Hörmann dem Vertrauen der Delegierten Taten folgen lassen.
Hörmann ist bisher nicht als Anti-Doping-Kämpfer aufgefallen
Trotz seines sehr guten Wahl-Ergebnisses gibt es auch Skepsis gegenüber Hörmann. Bisher ist er nicht als großer Anti-Doping-Kämpfer aufgefallen. Außerdem muss er sich in seiner früheren Funktion als Chef einer Dachziegel-Firma juristisch gegen Vorwürfe von Absprachen wehren. Es geht um Geldbußen in dreistelliger Millionenhöhe. Die Angelegenheit sollte schnell geklärt werden. Der DOSB braucht einen Boss, der sich um den Sport und nicht um sich selbst kümmert.