Essen. Das Bundeskartellamt wollte die Situation für Fans auf dem TV-Markt verbessern. Doch die Institution hat es sich zu bequem gemacht.

Seit 1958 ordnet das Bundeskartellamt den Markt, viele Kundinnen und Kunden haben profitiert. Aber es scheint, als habe es sich die Institution bei der TV-Rechtevergabe im Fußball zu bequem gemacht.

Mehr Wettbewerb forderte das Kartellamt, mehr Anbieter sollten diesen forcieren. Das mag in den meisten Branchen funktionieren, weil sich die Angebote hier vergleichen lassen. Vereinfacht gesagt, sorgt jede Internetfirma dafür, dass ein Haushalt an das Netz angeschlossen ist. Die Schnelligkeit kann variieren, genauso wie der Preis. Jeder kann sich ein passendes Angebot aussuchen. 

Auch Schalke-Trainer Dimitrios Grammozis stand schon vor dem DAZN-Mikrofon.
Auch Schalke-Trainer Dimitrios Grammozis stand schon vor dem DAZN-Mikrofon. © Unbekannt | firo

Sky und DAZN: Über 50 Euro sind nötig für die Bundesliga

Im Fußball jedoch strahlen die verschiedenen Plattformen verschiedene Spiele aus. Das wäre so, als würde die eine Internetfirma Facebook anbieten, bei der anderen könnte man Google nutzen. Fans, die die gesamte Sportvielfalt bestaunen möchten, brauchen mehrere Abonnements und müssen tief in die Tasche greifen. Über 50 Euro sind es durch die Preiserhöhung von DAZN alleine für die Bundesliga. Abwarten, wie viele dazu bereit sein werden.

Schaut man nach England, lachen die Anhängerinnen und Anhänger eher über solche Summen. Dort reichen 80 Euro für die Premier League nicht aus, zudem werden noch nicht mal alle Spiele ausgestrahlt. Durch die TV-Lizenzen fließt mehr Geld als in der Bundesliga auf die Konten der Klubs. Die Folgen lassen sich auf dem Transfermarkt studieren. Auf der Insel knubbeln sich Stars, wozu zusätzlich Investoren beitragen.

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In Deutschland soll der Fußball jedoch an der Basis verankert bleiben – auch so verdienen die  Profiklubs Milliarden. Viel mehr schadet es der Liga, dass Vereine wie der VfL Wolfsburg oder die TSG Hoffenheim traditionsreiche Mannschaften verdrängt haben. Es wird schwierig für die DFL, ihr Produkt zu stärken. Dabei sollte sie nie die Interessen der Fans vergessen. Denn nur wenn sie einschalten, lässt sich Geld verdienen.

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