London. Vor dem Achtelfinale kniete die DFB-Auswahl mit Gastgeber England nieder. Die Kapitäne Neuer und Kane tragen zudem eine Regenbogenbinde.

Die Geste kam nicht überraschend, besonders war sie trotzdem: Vor dem Anpfiff des EM-Achtelfinales im Wembley-Stadion zwischen England und Deutschland kniete die deutsche Fußball-Nationalmannschaft zusammen mit Gastgeber England nieder. Die rund 45.000 Zuschauer in der Londoner Arena quittierten die Aktion am Dienstagabend mit überwiegend mit Applaus. Vereinzelt gab es Buhrufe.

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Die deutschen Spieler knieten erstmals überhaupt nieder und setzten damit ein Zeichen im Kampf gegen Rassismus. Auch Bundestrainer Joachim Löw beteiligte sich an der Aktion und kniete wenige Sekunden vor Anpfiff nieder. Dass die Mannschaft sich mit den Engländern solidarisieren würden, war schon vorher bekannt. „Wir stehen für Toleranz und gegen jegliche Art von Diskriminierung und wollen uns solidarisch zeigen mit der Nationalmannschaft von England“, hatte DFB-Torhüter Manuel Neuer gesagt: „Wir ziehen da gerne mit und mussten nicht lange darüber nachdenken.“

Auch England-Kapitän Harry Kane trägt Regenbogenbinde

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Die Engländer zeigen die Anti-Rassismus-Geste, die durch die amerikanische Football-Liga NFL und Quarterback Colin Kaepernick bekannt wurde, seit Wochen. In ihrer Heimat wird die Geste der Nationalmannschaft kontrovers diskutiert. Anfangs wurden die englischen Spieler bei der EM von einigen Fans ausgepfiffen. Vor dem Achtelfinalspiel gegen Deutschland hatte sich schon Schottland in der Gruppenphase mit den Engländern solidarisiert. Auch andere Mannschaften knieten während der EM nieder. Viertelfinalist Italien will sich laut Medienberichten dem Protest des Belgien anschließen und ebenfalls neiderknien.

DFB-Torwart Manuel Neuer mit Regenbogenbinde im Gruppenspiel gegen Portugal.
DFB-Torwart Manuel Neuer mit Regenbogenbinde im Gruppenspiel gegen Portugal. © AFP | Unbekannt

Die Achtelfinalrivalen setzten am Dienstag noch ein weiteres gemeinsames Zeichen. England-Kapitän Harry Kane trug wie Manuel Neuer eine Regenbogenbinde. Das Statement für Vielfalt und Gleichberechtigung, dass der DFB-Kapitän schon im ersten Gruppenspiel gegen Frankreich trug, hatte zwischenzeitlich die Uefa auf den Plan gerufen. Sie überprüfte die Binde, ermittelte aber nicht weiter. „Das ist ein starkes Zeichen“, sagte Neuer. (lo)

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