Herzogenaurach. Erstmals können in der EM-Vorbereitung alle 26 Spieler mittrainieren. Zum EM-Auftakt gegen Frankreich wird einer dennoch fehlen.
Der markante Lockenkopf war zunächst nicht zu erkennen. Leon Goretzka trug den schwarzen Fahrradhelm, den fast alle Nationalspieler aufhatten, als sie über das Gelände ihres Ausrüsters Adidas von ihrer Unterkunft zum Adi-Dassler-Stadion radelten. Aber Goretzka war dennoch unverkennbar dabei, das war die gute Nachricht beim ersten Training, das die Nationalmannschaft in ihrem Europameisterschafts-Quartier absolvierte. Und damit standen bei strahlendem Sonnenschein in Herzogenaurach erstmals alle 26 Profis gemeinsam auf dem Platz – rechtzeitig zum Start der finalen Vorbereitung auf das Auftaktspiel bei der EM gegen Frankreich am 15. Juni.
Auftaktspiel gegen Frankreich kommt zu früh für Goretzka
Goretzka hatte zum Saisonende wegen eines Anfang Mai erlittenen Muskelfaserrisses gefehlt. Im Trainingslager der Nationalmannschaft in Seefeld konnte er nur individuell trainieren, jetzt ist er zurück in Kreis der Mannschaft. Gegen Frankreich allerdings wird der zentrale Mittelfeldspieler noch fehlen.
„Fürs erste Spiel kommt er noch nicht in Frage, das wäre zu knapp“, sagt DFB-Direktor Oliver Bierhoff. Sehr zum Bedauern aller Beteiligten. „Leon hat eine tolle Persönlichkeit und ist ein unglaublich wichtiger Spieler für uns – auch wegen seiner Fähigkeit, immer wieder in die Tiefe zu gehen und Tore zu machen“, meint Bierhoff. Die Hoffnung ist aber groß, dass Goretzka im zweiten Gruppenspiel gegen Portugal am 19. Juni dabei sein kann. „Ich bin fest überzeugt, dass er noch eine wichtige Rolle für uns bei diesem Turnier spielen wird“, sagt Bierhoff.
Digitale Gesprächsrunde mit Bundeskanzlerin Angela Merkel
Und am Donnerstagabendtermin konnte Goretzka ohne Probleme teilnehmen: Die Nationalspieler waren zum Start ihrer EM-Mission mit Bundeskanzlerin Angela Merkel zur digitalen Gesprächsrunde verabredet. Eine „riesige Wertschätzung“, sei das, findet Oliver Bierhoff. „Jedem wird deutlich, dass es eine nationale Angelegenheit und das Ergebnis wichtig für uns alle ist.“ (dpa)