Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) sieht der Veröffentlichung der Autobiografie von Claudia Pechstein gelassen entgegen. "Wir haben uns da immer korrekt verhalten. Der Gesprächsfaden zu Claudia Pechstein ist nie abgerissen", sagte DOSB-Generaldirektor Michael Vesper im Anschluss an die DOSB-Präsidiumssitzung in Berlin.

Die Autobiografie der wegen erhöhter Blutwerte bis Februar 2011 gesperrten Eisschnellläuferin wird am Montag in Berlin vorgestellt. Pechstein hatte bei öffentlichen Auftritten in den vergangenen zwei Jahren immer wieder ihre Unschuld beteuert und auch spektakuläre Inszenierungen bei Pressekonferenzen nicht gescheut. Die DOSB-Spitze mit Vesper und Präsident Thomas Bach hatte Pechstein mehrfach wegen angeblich mangelnder Unterstützung im Kampf gegen ihre Sperre heftig kritisiert.

Über Pechsteins Auftritte in der Öffentlichkeit sagte Vesper: "Das muss jeder selbst wissen, wie er öffentlich agiert. Das war nicht immer glücklich. Auf der anderen Seite muss man aber auch sehen, dass für sie eine erhebliche Drucksituation herrscht."

Zu Pechsteins Plan, den Fall vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Brüssel zu bringen, meinte Vesper: "Sie hat jedes Recht, den Rechtsweg bis zum Ende auszuschöpfen."