Neben Claudia Pechstein gibt es im Sport offenbar noch weitere Fälle von Athleten mit auffällig schwankenden Blutwerten. Dies berichtet die Süddeutsche Zeitung (Samstagausgabe). Demnach liegen der Nationalen Anti Doping Agentur (NADA) auffällig schwankende Blutwerte auch außerhalb des Eisschnelllaufs vor, "nicht nur bei deutschen Athleten", bestätigte die kommissarische NADA-Chefin Anja Berninger der SZ.

Unter den bekannten Fällen befinden sich auch zwei "wenig prominente" deutsche Eisschnellläuferinnen nach Befunden mit erhöhten Retikulozytenwerten. Diese seien bei Trainingstests im Frühjahr und Herbst 2009 ermittelt worden. Beide Sportlerinnen, so die Süddeutsche weiter, waren dann auch Ziel von Razzien, die im Februar dieses Jahres an 21 Plätzen bundesweit stattfanden. Die auffälligen Werte werden bei der Staatsanwaltschaft München zurzeit nicht als Dopingbefunde behandelt, sondern als Ermittlungsansatz.

Die fünfmalige Olympiasiegerin Pechstein wurde wegen auffälliger Blutwerte für zwei Jahre bis zum 9. Februar 2011 gesperrt, bestreitet aber Doping. Am vergangenen Freitag hatte das Schweizer Bundesgericht in Lausanne Pechsteins Revisionsantrag gegen das Urteil des Internationalen Sportgerichtshofes CAS abgewiesen. Die 38-Jährige will nun vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte ziehen.