Die Hoffnungen auf ein deutsches Boot beim 34. America"s Cup sind weiter gesunken. Das Team Germany, das 2007 bei der 32. Auflage des Segelklassikers noch als erste deutsche Kampagne an den Start gegangen war, verzichtet bei der für 2013 geplanten Veranstaltung auf seine Teilnahme.

"Das Team Germany sieht sich im Rahmen der von BMW-Oracle aufgestellten Regeln nicht in der Lage, für den 34. America"s Cup zu melden", sagte Syndikats-Chef Michael Scheeren am Dienstag. Erst Ende der vergangenen Woche hatte das britische Team Origin nach mehrjährigen Vorbereitungen aus ähnlichen Gründen seinen Startverzicht erklärt.

Erstmals mit zwei Rümpfen

BMW-Oracle (USA), das als Titelverteidiger Modus, Regeln, Revier und Bootsklasse des nächsten Cups bestimmen darf, gerät damit zunehmend unter Druck. Die Amerikaner hatten Mitte vergangenen Monats bekannt gegeben, dass der 34. America"s Cup auf Katamaranen ausgetragen werden soll und so mit der 159-jährigen Tradition der Veranstaltung gebrochen.

Bisher war der Cup noch nie auf Booten mit mehr als einem Rumpf ausgesegelt worden. Zudem hatte BMW-Oracle die Einführung einer Weltserie beschlossen, die im kommenden Jahr beginnt. Die Entscheidung über den künftigen Cup-Schauplatz soll bis Ende des Jahres fallen. Neben Valencia, Austragungsort 2007 und 2010, werden auch San Francisco, Italien und der Mittlere Osten als potenzielle Reviere gehandelt.

Absage als herber Rückschlag

Für die deutschen Cup-Hoffnungen bedeutet die Absage des Team Germany, das 2007 nicht über den elften und damit vorletzten Rang der Ausscheidungsrunde hinauskam, einen weiteren Rückschlag. Noch vor dem 33. Cup, der am Ende eines monatelangen Rechtsstreits zwischen BMW-Oracle und der Schweizer Alinghi als reines Duell der beiden Kontrahenten ausgetragen worden war, hatte sich die deutsche Kampagne glänzend aufgestellt präsentiert.

Die Verträge mit dem damals verpflichteten dreimaligen Olympia- und zweimaligen Cup-Sieger Jochen Schümann sowie dem starken Steuermann Karol Jablonski wurden aufgrund der ungewissen Zukunft des Cups jedoch schnell wieder aufgelöst. Ob es gelingt, ein neues deutsches Team für den 34. Cup zu gründen, scheint derzeit sehr fraglich.