Dortmund. .

Bei Bayern München ist mit der 0:2-Pleite in Dortmund der schlechteste Saisonstart in der Bundesliga-Geschichte perfekt.

Nach dem 0:2 bei Borussia Dortmund und dem Absturz auf Tabellenplatz 12 meldete sich beim FC Bayern München gestern Abend die personifizierte „Abteilung Attacke“ zu Wort. Und Uli Hoeneß, der es als Präsident des Rekordmeisters eigentlich etwas ruhiger angelassen wollte, attackierte ausgerechnet die eigenen Spieler. „Es ist höchste Zeit, dass hier mal einige aufwachen. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, dass wir den Mantel der Nächstenliebe wegnehmen. Sonst gibt es ein böses Erwachen.“

Hoeneß sprach aus Erfahrung. 1974, als er noch für den Rekordmeister aktiv war, hatten die Bayern zwar den Europapokal der Landesmeister gewonnen, waren aber in der Bundesliga am Ende nur auf Platz 12 gelandet. „Damit können wir nicht zufrieden sein“, schimpfte er.

Nach sieben Spielen nur zwei Siege, der schlechteste Bayern-Saisonstart der Bundesligageschichte, dazu zehn Punkte Rückstand auf den BVB und 13 Punkte auf Tabellenführer Mainz. „Normalerweise ist das nicht mehr aufzuholen. In dieser Verfassung ist der Mannschaft auch nicht zu­zutrauen, eine Serie mit zehn Siegen zu starten“, haderte Franz Beckenbauer.

Seinem Trainer Louis van Gaal scheinen derzeit die zündenden Ideen für den Weg aus der Krise zu fehlen. Gestern setzte der Niederländer erstmals in dieser Saison auf Mario Gomez als Sturmspitze in der Startelf. Der Nationalstürmer vergab seine Chancen aber ebenso wie in den Spielen zuvor Ivica Olic und Miroslav Klose. Die Stürmer bleiben bei den Bayern weiter torlos, fünf geschossene Treffer in sieben Bundesliga-Spielen sind ein Armutszeugnis. „Jeder Einzelne muss sich fragen, ob er 100 Prozent gibt“, sagte Kapitän Mark van Bommel, der gestern vor allem durch La­mentieren und Fouls auffiel. „Wir müssen jetzt die Kurve kriegen und anfangen zu punkten“, forderte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge.