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Das ansonsten so stimmungsvolle Kölner Publikum zeigte sich gestern von seiner Schattenseite. Eine Gruppe von Fans des 1. FC Köln schaffte es die Party-Stimmung beim EM-Qualifikationsspiel gegen Aserbaidschan zu trüben. Der eingewechselte Marko Marin wurde bei jedem Ballkontakt ausgepfiffen. Ein Andenken an seine Zeit in Gladbach, die ihm die Anhänger der „Geißböcke“ nicht verzeihen wollen.

Beim Länderspiel hat diese Geste allerdings nichts zu suchen, zumal der Dribbelkünstler seine Schuhe mittlerweile für Werder Bremen schnürt.

Im Bundesligaspiel des FC gegen die Bremer war dieses Phänomen zuletzt auch zu beobachten. Allerdings ist dieses Verhalten in der Bundesliga nicht unüblich wenn ein Spieler einmal für den „falschen“ Verein gespielt hat. Zugute halten muss man den Kölnern, dass sich immerhin Geißbock-Manager Michael Meier für dieses Verhalten entschuldigt hat.

Lobenswert war indes das Verhalten des betroffenen Flügelflitzers Marin. Mit seiner Spielfreude belebte der Werderaner das Spiel der Deutschen und ließ sich die Pfiffe nicht anmerken. Kann er seine Form aus der vorigen Rückrunde erreichen und beim Bundesligisten in die Fußstapfen von Mesut Özil treten, ist er mit Sicherheit eine Alternative für die Stammelf der Nationalmannschaft, daran sollten sich auch die Kölner Fans gewöhnen.

Vielmehr sollten sich die Anhänger aus der Domstadt vor Augen halten wie es wäre, wenn ihr Liebling Lukas Podolski ständig ausgepfiffen würde. Das ist für keinen Spieler gut und sollte in Zukunft wenigstens von den Besuchern beim Länderspiel respektiert werden.