Der portugiesische Radsportverband hat den Teamarzt Marcos Maynar vom Continental-Rennstall LA-MSS wegen der Verabreichung von "verbotenen Substanzen" für zehn Jahre gesperrt.

Eine zehnjährige Dopingsperre hat der portugiesische Radsportverband gegen den spanischen Teamarzt Marcos Maynar vom Continental-Rennstalls LA-MSS verhängt. Wie der Verband laut Radsport-News mitteilte, habe der Mediziner, der schon im Jahr 2008 von allen Wettbewerben ausgeschlossen war, Fahrern des einschlägig bekannten portugiesischen Rennstalls im Laufe der Saison 2008 "verbotene oder maskierende Substanzen" verschrieben oder verabreicht.

Bei einer Razzia, die nach dem mysteriösen Tod des LA-MSS-Fahrers Bruno Neves (Portugal) im Hauptquartier des Rennstalls erfolgt war, hatte die portugiesische Polizei im Mai 2008 Dopingmittel sowie Ausrüstung zum Zweck von Bluttransfusionen gefunden. Im Juni des Jahres wurden fünf Fahrer und vier Betreuer suspendiert.

In dieser Woche teilte der Verband mit, dass insgesamt vier Fahrer zu Dopingsperren von 14 Monaten bis zu zwei Jahren verurteilt worden seien. Dabei handelte es sich um Pedro Cardoso, Alfonso Azevedo, Rogerio Batista und Claudio Faria. Der ehemalige Sportdirektor Manuel Zeferino wurde zu einer Geldstrafe in Höhe von 2800 Euro verurteilt.

Bereits im Februar war der portugiesische Straßenmeister Joao Cabreira wegen des Gebrauchs einer maskierenden Substanz für zwei Jahre gesperrt worden. Der 26-Jährige war im Vorjahr positiv getestet worden, als er bei LA-MSS unter Vertrag stand.

Bruno Neves war am 11. Mai 2008 nach einem Sturz bei einem kleinen portugiesischem Rennen ums Leben gekommen. Kurz darauf hatte die Nachrichtenagentur Lusa einen mit dem Fall vertrauten Kriminalpolizisten zitiert, wonach die Autopsie bewiesen habe, dass der 25-Jährige an Herzversagen gestorben sei.