Paris. .

Der ehemalige französische Nationaltrainer Raymond Domenech, der seinen Posten nach dem WM-Debakel in Südafrika abgegeben hatte, bekommt möglicherweise bis zu zwei Millionen Euro Abfindung.

Die kürzliche Kündigung des Französischen Fußballverbandes FFF an Domenech, der weiter für den Verband arbeitet, sei rechtlich wohl nicht haltbar, berichtete die Tageszeitung „France-Soir“ am Mittwoch.

In dem Schreiben mache der FFF den ehemaligen Nationaltrainer für Dinge verantwortlich, die sich auf seine Funktion als Trainer beziehen - seit Ende Juli arbeite Domenech aber in der Technischen Leitung des Verbandes. Ihn rückwirkend für Fehler als Trainer zu kritisieren, nachdem er von dem Posten zurückgetreten war, sei vor Gericht vermutlich nicht haltbar, mutmaßte die Zeitung.

Daher dürften sich beide Seiten nun auf „eine freundschaftliche Kündigung“ einigen, die den FFF wohl eineinhalb bis zwei Millionen Euro kosten werde. Der Übergangspräsident des Verbands, Fernand Duchaussoy, hatte dem Nationaltrainer unmittelbar nach der Weltmeisterschaft in Südafrika „nicht hinnehmbare Tatsachen“ vorgeworfen, unter anderem, dass Domenech seinem Kollegen Carlos Alberto Parreira aus Südafrika den üblichen Handschlag nach dem Spiel verweigerte, nachdem die Franzosen in der Vorrunde gegen den Gastgeber verloren hatten und ausgeschieden waren.

„Les Bleus“ hatten schon vor der Niederlage weltweit durch fragwürdiges Verhalten von sich reden gemacht. Unter anderem beleidigte Nationalspieler Nicolas Anelka den Trainer in der Halbzeit eines Spiels in der Kabine derart, dass Domenech ihn nach Hause schickte, worauf Anelkas Mannschaftskollegen das nächste Training verweigerten. (afp)