Vancouver. .
Auf die Plätze, fertig, los: Vier Unerschrockene stürzen sich gleichzeitig aus dem Starterhäuschen, um auf einer Mischung aus Piste und Half-pipe Mann gegen Mann um Medaillen zu kämpfen.
Ski-Cross feierte Premiere im olympischen Ski-Zirkus und hat sie mit Bravour bestanden. Was bei Abfahrern und Slalom-Spezialisten nur mit Hilfe der Doppelbildtechnik zu sehen ist, bieten die Cross-Könner live: Den Kampf um die beste Linie auf dem durchaus hügeligen Weg nach unten.
Spektakulär die Sprünge, rasant die Fahrt durch die Steilkurven, Schubsen und Zerren ist verboten, doch kegelt es bei der Suche nach der Ideallinie immer wieder einen Läufer aus der Bahn.
Der pure Wahnsinn
Sogar die Spezialisten selbst sind begeistert von sich und ihrem Sport. „Wenn Niki Lauda behauptet, in Monaco fliege man mit dem Hubschrauber durchs Wohnzimmer - dann fliegen wir mit dem Kampfjet durch die Besenkammer“, sagte der deutsche Starter Martin Fiala nach dem revolutionären Rodeoritt im Schnee.
Der Amerikaner Daron Rahlves hatte zuvor bereits einen anderen Vergleich gefunden. „Skicross ist, als würde man ein Taxi in Höchstgeschwindigkeit durch die überfüllten Straßen New Yorks steuern“, sagte der Amerikaner, der im Achtelfinale einen spektakulären Sturz hinlegte.
„Adrenalin, Action, Abenteuer - es geht Mann gegen Mann. Steilkurven, Sprünge, der Wahnsinn“, sagt der zweite Deutsche, Simon Stickl. Am Dienstag (19.30 Uhr MEZ) wagen sich die Frauen auf die Piste. Das war’s dann hoffentlich erstmal mit Ski-Cross.
Denn für den Sesselsportler an den TV-Geräten ist dieser Sport eine Bereicherung. Aber was ist mit denen, die sich noch selbst auf die Piste wagen? Müssen sie in Zukunft fürchten, dass sie beim gemütlichen Gleiten von ein paar Cross-Fahrern auf den Spuren ihrer neuen Helden umgenietet werden? Auf die Plätze, fertig, los! Aber bitte nur auf den Cross-Pisten.