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Nach dem Verkauf von Rafinha muss Schalke-Trainer Felix Magath wenig Kritik befürchten. Dem vermeintlichen Stinkstiefel weint auf Schalke kaum einer eine Träne nach. Ein Kommentar.
Nach Heiko Westermann nun also auch Rafinha. Das muss man Felix Magath lassen: Er gibt für den radikalen Umbau des Schalker Kaders nach seinen Vorstellungen das Geld nicht nur mit vollen Händen aus, er holt auch ein paar Millionen Euro rein – um den Preis, dass Königsblau im Schatten des Raul-Rausches auch den einen oder anderen große Namen verliert.
Mögen beim Verkauf des populären Westermann noch manche Fans gezuckt haben, so muss Magath nach dem Verkauf von Rafinha allerdings wenig Kritik befürchten. Hatte der quirlige Außenverteidiger doch nahezu übergangslos den Abstieg vom Publikumsliebling zum vermeintlichen Stinkstiefel geschafft, dem kaum einer eine Träne nachweint.
Rückblickend wird sich der immer noch erst 24 Jahre alte Brasilianer, der im persönlichen Gespräch eher unbefangen denn berechnend wirkt, fragen müssen, ob er die richtigen Berater hat. Von den ständig ins Gespräch gebrachten lukrativen Angeboten diverser Top-Klubs blieb gerade noch der FC Genua übrig; nicht unbedingt die erste Adresse im europäischen Fußball und aktuell Endstation für das Auslaufmodell Luca Toni.
Sollte Schalke die kolportierten acht Millionen Euro aus Italien für den Rechtsverteidiger kassieren, hätte der Verein am Ende wenigstens noch ein gutes Geschäft gemacht. Aber Fußball ist gottlob nicht nur ein Geschäft. Von einem Rafinha, der sein unstrittig großes Potenzial abruft, hätte Königsblau allemal mehr gehabt. Nebenbei: Rafinha vielleicht auch.