Wolf Creek. .

Der Essener Extremsportler Holger Röthig fährt das „Race Across America“, das härteste Radrennen der Welt über 4850 Kilometer quer durch die USA. Mit DerWesten sitzen Sie täglich mit im Sattel.

Heute: Durch die Rocky Mountains.

Zum einen rocken die Rockies einfach. Zum anderen haben die Rockies mich ganz schön abgerockt, doch letztlich hab ich wiederum dann die Rockies gerockt. Aber der Reihe nach . . .

In der Nacht von Samstag auf Sonntag mussten wir auf den Wolf’s Creek, auf 3300 Meter! Das ist doch mal `ne Ansage. Und weil da oben nachts Wintertemperaturen herrschen, habe ich mich ordentlich verkühlt. Eine echte Extremsport-Erfahrung – man fragt sich, ob das alles noch so gesund ist, was man da macht. Ich war wirklich kurz davor auszusteigen.

Normalerweise schaff ich diesen Berg ohne Probleme, außerdem hatte ich ja vorher auch mein Höhentraining absolviert. Aber es gibt solche Tage, da geht einfach nicht viel. Und außerdem haben wir hier ja auch ein bisschen mehr Anlauf genommen . . .

Als fast nichts mehr ging, war mein Team für mich da – die Jungs haben oben auf dem Berg auf mich gewartet, sie haben mich angefeuert, sie sind quasi mit mir da durch gefahren. Und das hat uns alle noch mehr zusammengeschweißt.

Am Rande bekommt man ja mit, dass auch die Kollegen ihr Tal der Tränen durchfahren. Auch das spendet ein bisschen Trost.

So, Leute, jetzt muss ich aber langsam mal aufs Tempo drücken. Ich will doch pünktlich in Annapolis sein und abends mit meinen Jungs noch ein paar Bier trinken, bevor wir schlafen gehen.