Stuttgart. .

Der millionenschwere Wechsel von Sami Khedira zu Real Madrid steht kurz vor dem Abschluss - doch kurzfristig muss sich der VfB Stuttgart auch mit Molde FK beschäftigen.

Der neue Sportdirektor Fredi Bobic setzte die Mannschaft vor dem ersten Pflichtspiel der Saison gleich einmal unter Druck. „Wir müssen im Europapokal weiterkommen“, sagte Bobic vor dem Qualifikationshinspiel zur Europa League am Donnerstag (18. 30 Uhr/Sport1 live) in Norwegen. Auch Trainer Christian Gross machte deutlich, dass es für die Schwaben „um sehr viel geht“.

Überlagert wird das Drittrundenspiel des VfB aber vom bevorstehenden Transfer Khediras. Die spanische Zeitung AS berichtete, dass sich der 23-Jährige mit den Königlichen bereits einig sei und noch am Mittwoch seinen Wechsel in Stuttgart bekannt geben wollte. Noch gibt es aber offenbar keine Einigung über die Ablösesumme. Derzeit bietet Real rund zehn Millionen Euro für den Nationalspieler der Schwaben, der sich bei der WM in Südafrika ins Rampenlicht gespielt hatte und beim VfB noch einen Vertrag bis 2011 besitzt.

Gross versuchte am Mittwoch jedoch, das Thema weitgehend zu verdrängen. Für ihn hat das Spiel in Molde Vorrang, bei dem er Khedira ohnehin nicht hätte einsetzen können. Der Mittelfeldspieler hat nach seinem WM-Urlaub bisher noch nicht trainiert und steht deshalb ebenso wenig zur Verfügung wie die Nationalspieler Cacau, Serdar Tasci und Khalid Boulahrouz, die erst zu Beginn der kommenden Woche zurückerwartet werden. Zudem fällt Kapitän Mathieu Delpierre nach seiner Patellasehnen-Operation noch einige Zeit aus.

Auch bei den geplanten Neuzugängen (Philipp Degen, Ibrahima Traore, Andre Ayew) gab es vor dem Molde-Spiel noch keine Erfolgsmeldungen. Viel hängt davon ab, wie hoch die Ablöse für Khedira sein wird. Gross, der vor allem auf den Außenbahnen Handlungsbedarf sieht, machte auf jeden Fall schon einmal deutlich, dass seine Geduld langsam zu Ende ist: „Ich mache mir Sorgen, aber das mache ich mir schon seit Wochen.“

Zum neuen Sportdirektor wollte sich der Schweizer noch nicht äußern: „Ich kenne Bobic nicht, und er kennt mich nicht. Aber wir haben ein gemeinsames Ziel: Erfolg mit dem VfB.“

Dies gilt bereits in Molde. Auch wenn der Bundesligist personell noch längst nicht aus dem Vollen schöpfen kann, an ein mögliches Scheitern verschwenden die Schwaben keinen Gedanken - auch wenn Gross vor dem weitgehend unbekannten Gegner wohl aus Höflichkeit warnt: „Das ist eine sehr athletische Mannschaft. Wir sind natürlich der Favorit, aber wir haben Respekt.“

Bedenken dürfte aber auch Gross keine haben. Molde ist derzeit nur Tabellen-13. in Norwegen. Auch in der zweiten Qualifikationsrunde zur Europa League gegen FK Jelgava aus Lettland setzte sich das Team von Trainer Kjell Jonevret nur knapp durch (1: 2/1:0). Da kann es der VfB verkraften, nur mit einer besseren B-Mannschaft in den hohen Norden zu reisen. Zumal Gross versicherte, „dass wir einen guten Kader dabei haben werden“. Dieser gewann zuletzt immerhin den „Uhrencup“ durch ein 2:1 gegen Young Boys Bern. - Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:

Molde: Lillebakk - Simonsen, Andreasson, Forren, Rindaröy - Hestad, Hoseth - Thioune - Moström, Fall, Johansson. - Trainer: Jonevret

Stuttgart: Ulreich - Celozzi, Niedermeier, Gentner, Molinaro - Rudy, Träsch, Kuzmanovic, Gebhart - Marica, Harnik. - Trainer: Gross

Schiedsrichter: Bas Nijhuis (Niederlande) SID