Krefeld. Da gewinnt der KFC Uerdingen am vergangenen Sonntag das Spitzenspiel gegen Ratingen 04/19 mit 1:0, einen Tag später folgt diese Schocknachricht.
Der KFC Uerdingen hat am Sonntag (12. Mai) das Topspiel bei Germania Ratingen 04/19 mit 1:0 gewonnen und steht kurz vor dem Aufstieg in die Regionalliga West. Am Montag gab es dann eine weitere erfreuliche Kunde. „Der KFC Uerdingen hat – vorbehaltlich der sportlichen Qualifikation – die Zulassung zur Regionalliga West 2024/25 ohne Bedingungen erhalten. Lediglich eine kleine, bauliche Auflage bezüglich des Stadions ist einzuhalten, die bereits in der Bauplanung bis Saisonstart berücksichtigt und beauftragt ist“, informierte der Oberligist auf seiner Homepage.
Doch am gleichen Tag gelangte auch eine schlechte Nachricht an die Öffentlichkeit. Diese betraf dann den Vorsitzenden Christian Gummert. „Aus privaten Gründen kann unser Vorsitzender, Christian Gummert, dem Verein aktuell nicht zur Verfügung stehen und muss in dieser Zeit sein Vorstandsamt ruhen lassen. Die Gründe stehen aber in keinerlei Zusammenhang zum Verein“, hieß es vom Verein.
Was war passiert? Diese Redaktion hatte bereits am Montagmorgen (13. Mai) von einem Informanten erfahren, dass der aktuelle KFC-Boss Gummert am Freitagmittag von der Polizei verhaftet und in Untersuchungshaft genommen worden sein soll.
KFC Uerdingen: Finanzielle Verfehlungen als möglicher Grund für U-Haft
Diese Redaktion versuchte, diese Nachricht zu verifizieren und fragte bei den Staatsanwaltschaften Krefeld und Essen nach - zunächst ohne Erfolg. Wenig später bestätigte dieser Redaktion dann eine Quelle, dass Gummert in U-Haft sitzt. Auch die „Westdeutsche Zeitung“ berichtet darüber und nennt eine mögliche Steuerhinterziehung als Grund. Mit hoher Wahrscheinlichkeit soll es sich um finanzielle Verfehlungen handeln.
Gummert hatte erst am 26. April 2024 den Vorsitz beim KFC Uerdingen übernommen und schon zum 30. Juni 2024 sein Ausscheiden angekündigt. Der Geschäftsführer einer Vermittlungsagentur, der den notorisch klammen Krefeldern ein Darlehen über 500.000 Euro besorgt haben soll, sagte noch vor wenigen Tagen gegenüber RevierSport: „Ich bin nur bis zum 30. Juni 2024 hier. Danach muss ich mich nach einem Unfall Operationen unterziehen. Bis dahin werde ich alles tun, um den Verein gesundzumachen. Es gab hier Leute, die in weniger als zwei Wochen alles kaputt gemacht haben. Wir wollen das jetzt reparieren. So, dass der KFC im Bestfall in der Regionalliga dann nur noch sportliche Schlagzeilen schreiben wird.“
KFC Uerdingen: Vorstand bleibt geschäftsfähig
Doch einmal mehr schreibt der KFC - trotz eines Sieges im Spitzenspiel - eben nach nur wenigen Stunden keine sportlichen Schlagzeilen mehr. Und diesmal ist Gummert dafür verantwortlich. Der KFC schrieb in einer Mitteilung am Montagabend auch: „Die Geschäftsfähigkeit des Vorstands ist dadurch nicht beeinträchtigt. Sowohl die Bewältigung der Finanzlage als auch die Planung der kommenden Saison laufen in enger Abstimmung zwischen Vorstand und Verwaltungsrat weiter.“
Bleibt abzuwarten, wie die Geschichte um Gummert endet. Interessant: Als diese Redaktion am Montagmorgen bei KFC-Trainer Levan Kenia nachfragte, wo denn Gummert am Sonntag beim Spitzenspiel in Ratingen weilte, sagte der Erfolgs-Interimscoach nur: „Das weiß ich nicht. Mir sagte man nur, dass Herr Gummert einige Tage privat verhindert sei.“ So kann man es auch nennen...