München. Der FC Bayern spielt gegen Arsenal um die letzte Titelchance der Saison. So schlugen sich Thomas Tuchels Vorgänger. Ein Kommentar.

Die Saison nähert sich dem Ende und viele Beobachter hätten nicht gedacht, dass Thomas Tuchel zu diesem Zeitpunkt tatsächlich noch Bayern-Trainer ist. Fast acht Wochen, nachdem sein vorzeitiges Aus zum Saisonende beschlossen wurde. Nach Wochen, in denen auch die letzte theoretische Chance auf die Meisterschaft verspielt wurden. Doch Tuchel ist noch immer da, um das drohende Szenario zu verhindern, dass die Münchener erstmal seit zwölf Jahren ohne Titel dastehen.

Es gibt einige Beispiele für Bayern-Trainer, die trotz nahendem Abschied einen erfolgreichen Saisonausklang bescherten. Giovanni Trappatoni holte 1998 wenige Wochen nach seiner legendären „Flasche leer“-Pressekonferenz noch den DFB-Pokal, Ottmar Hitzfeld verabschiedete sich 2008 mit dem Double und das Triple von Jupp Heynckes 2013 ist ohnehin deutsches Kulturgut.

FC Bayern erlebte auch Enttäuschung

Ausnahmen bestätigen die Regel, meist folgt auf die Trennungs-Ankündigung allerdings ein bescheidener Saisonausklang. In jüngerer Vergangenheit erlebten dies Borussia Dortmund mit Jürgen Klopp (2015), Hoffenheim und Leipzig mit Julian Nagelsmann (2019/2021) oder Borussia Mönchengladbach mit Marco Rose (2021). Auch die Bayern machten nicht nur gute Erfahrungen: 2011 hielt sich Louis van Gal nach der angekündigten Trennung nur noch einen Monat lang.

Im Hier und Jetzt wird alles an dem Rückspiel des Champions-League-Viertelfinals hängen. Arsenal wankt, hat die Tabellenführung in der Premier League verloren, Kapitän Martin Ödegaard ist leicht lädiert. Die Bayern dagegen glauben zum Ende einer völlig missratenen Saison wieder fest an ihre letzte Titelchance. Tuchel würde dann bis zum 1. Juni bleiben, bis zum Finale in Wembley. In der Bundesliga hat es dem FC Bayern in dieser Saison eher an Mentalität als an Qualität gefehlt, was die im Vergleich bisher starken Champions-League-Auftritte bewiesen haben. Nur deshalb ist Tuchel zu diesem Zeitpunkt tatsächlich noch Bayern-Trainer.