Frankfurt/Main. Dem Bundestrainer gelingt gegen Frankreich und die Niederlande die Trendwende. Die EM kann kommen. Der DFB muss kein Debakel fürchten.

Man musste im November 2023 große Sorgen um die deutsche Fußball-Nationalmannschaft haben. Inspirationslos, kraftlos, blutleer. Insgesamt hoffnungslos. So präsentierte sich die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gegen die Türkei und in Österreich. Noch acht Monate bis zur Heim-Europameisterschaft. Oh je.

Heute ist die Stimmung rund um die DFB-Elf völlig konträr. Plötzlich begeistert sie wieder, hat einen Plan, wie sie attraktiven Fußball spielen möchte. Mit Zauberern wie Florian Wirtz, für die Leute ins Stadion strömen. Mit Spieler wie Maximilian Mittelstädt oder Robert Andrich, die Fußball arbeiten. Das kann eine aufregende Mischung sein. Noch fast drei Monate bis zur Heim-Europameisterschaft. Oh je. Wer möchte denn noch so lange warten?

DFB: Zauberer und Arbeiter - das passt

Verantwortllich für die Trendwende ist Bundestrainer Julian Nagelsmann. Noch im Herbst fühlten sich viele Kritiker bestätigt. Zu kompliziert schien das Konzept, in dem er seine Mannschaft sah. Nagelsmann, das sei doch eher ein Klub-Trainer, der die tägliche Arbeit braucht, hieß es. Und überhaupt, er müsse mit Mitte 30 ja noch nachweisen, dass er Amt und Würden, die der Job eines Bundestrainers mitbringt, erfüllen kann. Vor allem, weil er erst kurz zuvor seine Anstellung als Bayern-Coach verlor.

Plötzlich ist alles wieder gut: Bundestrainer Julian Nagelsmann, Toni Kroos und Joshua Kimmich.
Plötzlich ist alles wieder gut: Bundestrainer Julian Nagelsmann, Toni Kroos und Joshua Kimmich. © DPA Images | Tom Weller

Nagelsmann hat nun bewiesen, dass er zu all dem fähig ist. Aus den Beobachtungen des Novembers hat er die richtigen Schlüsse gezogen, eine passende Kaderzusammenstellung mit Toni Kroos als Prunkstück gefunden. Sommermärchen 2.0? Man muss diesen Begriff nicht mehr verwenden, um den Verband durch den Kakao zu ziehen.

DFB-Team und Nagelsmann haben höhere Ambitionen

Der DFB, dessen Bosse mit ihrer Wahl völlig richtig lagen, ist Nagelsmann schon jetzt zu Dank verpflichtet. Dank dessen Wirken muss dem Verband nämlich nicht Angst und Bange vor der nächsten Peinlichkeit bei der EM werden. Sowohl der DFB als auch Nagelsmann allerdings haben ohnehin größere Ambitionen. Ob die zu erfüllen sein werden, sehen wir im Sommer.

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