Essen. Die Rekord-Ablösesumme für Lena Oberdorf ist ein gutes Signal für die Bundesliga. Der Wechsel ins Ausland ist aber weiter eine Gefahr.

Lena Oberdorf wechselt im Sommer vom VfL Wolfsburg zum FC Bayern. Für Wolfsburg ist es eine schlechte, für den Fußball der Frauen in Deutschland aber eine gute Nachricht. Bedeutet es doch, dass die vielleicht beste Mittelfeldspielerin der Welt in der Bundesliga bleibt und sich nicht ins Ausland verabschiedet wie zuletzt ihre Nationalmannschafts-Kolleginnen Lina Magull, Felicitas Rauch und Maximiliane Rall.

Die Ablöse soll zwischen 400.000 und 450.000 Euro liegen – nie wurde mehr für den vorzeitigen Wechsel einer deutschen Spielerin bezahlt. Nach den jüngsten Dämpfern für den deutschen Frauenfußball wie der vermasselten WM und dem Fehlen eines deutschen Teams im Endspurt der Champions League ist ein Rekordtransfer wie dieser ein positives Signal.

In den USA fließt derzeit das Geld

Allerdings: Selbst 450.000 Euro sind global gesehen keine Sensation mehr. Für den Wechsel der sambischen Nationalspielerin Racheal Kundananji vom spanischen Erstligisten Madrid CFF zum neuen Team Bay FC aus San Jose in der US-Profiliga NWSL können mit Bonuszahlungen stolze 810.000 Euro zusammenkommen. Noch immer sind das Peanuts im Vergleich zum Männerfußball, aber das Beispiel zeigt, dass in den USA dank eines neuen Fernsehvertrags gerade andere Gehälter gezahlt werden können als hierzulande.

Nicht alle Fußballerinnen sind so heimatverbunden wie Lena Oberdorf. Bei gleich mehreren hoffnungsvollen Nationalspielerinnen wie Sydney Lohmann, Nicole Anyomi oder Sophia Kleinherne laufen die Verträge aus. An internationalen Offerten wird es keiner Spielerin fehlen. Es könnte bald wieder schlechte Nachrichten für die Frauen-Bundesliga geben…