Düsseldorf. Die deutschen Handballer stehen im EM-Fokus, aber das Turnier bietet noch mehr. Zwei der Größten spielen zum letzten Mal. Ein Kommentar

Bei der Handball-EM im eigenen Land werden sich ab diesem Mittwoch die Augen auf das deutsche Team richten. Die WM 2007 ist unvergessen, die WM 2019 war ebenfalls ein riesiges Handballfest – auch, weil die deutschen Teams damals jeweils begeisterte. Titelgewinn 2007, Halbfinaleinzug 2019, die Arenen in glichen von der Stimmung her Fußballstadien, es wurde gesungen und gefeiert.

Das deutsche Team zählt diesmal nicht zum Favoritenkreis, das tat es auch bei der WM 2019 nicht. Doch es begeisterte durch couragierte Auftritte und überzeugte durch mannschaftliche Geschlossenheit. Eigenschaften, auf die auch der aktuell Bundestrainer Alfred Gislason setzt, um eine Euphorie wie damals zu entfachen.

Abschied von Nikola Karabatic und Andy Schmid

Andy Schmid aus der Schweiz, hier 2019 im Duell mit Deutschlands Patrick Wiencek.
Andy Schmid aus der Schweiz, hier 2019 im Duell mit Deutschlands Patrick Wiencek. © dpa | Federico Gambarini

Eine EM im eigenen Land ist aber mehr als das deutsche Team. Die besten Handballer des Kontinents spielen im Geburtsland ihrer Sportart. Und einige der ganz Großen werden letztmals bei einer EM auflaufen. Wie Frankreichs Nikola Karabatic. Der 39-Jährige war schon dabei, als Volker Zerbe, Daniel Stephan und Christian Schwarzer für Deutschland 2004 den Titel holten. Karabatic zählt zu den besten Spielern der Geschichte, in den vergangenen beiden Jahrzehnten hat er alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt.

Auch Andy Schmid feiert seinen finalen EM-Auftritt als Spieler. Der Schweizer ist der wohl beste Spielmacher, den die Bundesliga in den vergangenen Jahren gesehen hat, jahrelang dirigierte er das Spiel der Rhein-Neckar Löwen. Der 40-Jährige wird die Schweizer bald als Nationaltrainer führen – an diesem Mittwoch aber geht es aber im Rekordspiel auf dem Feld noch einmal gegen Deutschland.

Schweden, Norwegen, Dänemark, Spanien – sie alle sind Spitzenmannschaften und zusätzliche Anreize, auch die Vorrundenspiele in München und Mannheim zu verfolgen. Fast alle Standorte melden bereits ausverkaufte Hallen. Es steht also bereits fest, dass die EM wieder ein großes Fest wird. Ob es gar eine ausgelassene Party wird, hängt von der deutschen Mannschaft ab.