Berlin. Die deutsche Mannschaft konnte ihr Potenzial auch gegen die Türkei nur in Ansätzen zeigen. Vor allem das Mittefeld enttäuscht.

Kevin Trapp: In seinem achten Länderspiel für Deutschland konnte sich der Vertreter des verletzten ter Stegen nur selten auszeichnen. Für eine EM-Teilnahme sollte es trotzdem reichen. Beim Elfmeter noch knapp dran. Note 3.

Benjamin Henrichs: Spielte einerseits starke Schnittstellenpässe wie vor dem 1:0. Sein defensives Stellungsspiel muss er aber verbessern, wenn er seinen Platz als Rechtsverteidiger behalten will. Verhinderte mit einer starken Grätsche das 2:4. Note 3.

Tah der bessere der zwei Innenverteidiger

Jonathan Tah: Am Ort seines Länderspieldebüts war der Leverkusener vor allem im Spielaufbau der bessere der beiden Innenverteidiger. Stabilisieren konnte er das deutsche Abwehrzentrum aber nicht. Verlor wie bei seinem Debüt gegen England mit 2:3. Note 3,5.

Antonio Rüdiger: Der gebürtige Berliner wirkte vor allem zu Beginn des Spiels äußerst unruhig am Ball. Als Abwehrchef einmal mehr überfordert. Note 4.

Joshua Kimmich im Spiel gegen die Türkei.
Joshua Kimmich im Spiel gegen die Türkei. © dpa | Andreas Gora

Kai Havertz: Seine Nominierung als Linksverteidiger war die größte Überraschung in der noch jungen Nagelsmann-Ära. Es dürfte bei einem Experiment bleiben. Der Offensivspieler traf zwar zum 1:0, zeigte aber in vielen Momenten, dass er kein Verteidiger ist. Note 4.

Kimmich in der Zentrale keine Verstärkung

Joshua Kimmich (bis 72.): Zurück im Zentrum, aber in dieser Form keine Verstärkung für das deutsche Mittelfeld. Note 4.

Ilkay Gündogan: Je leiser die Pfiffe in der zweiten Halbzeit wurden, desto besser spielte der Kapitän. Das Problem: So richtig leise wurden die Pfiffe nicht. Note 4.

Julian Brandt (bis 82.): Der Dortmunder leistete sich nach wenigen Sekunden den ersten Fehlpass. Viel besser wurde es danach nicht. Vergab die große Chance zum 3:3. Note 5.

Füllkrug jubelt über seinen Treffer.
Füllkrug jubelt über seinen Treffer. © dpa | Robert Michael

Florian Wirtz (bis 72.): Seine beste Szene hatte er vor dem Tor zum 2:2 durch Füllkrug, das er mit einem langen Sprint einleitete. Ein dominanter Spielmacher war er im DFB-Trikot aber auch an diesem Abend nicht. Note 4.

Füllkrug bleibt Mister zuverlässig

Leroy Sané: Sein Potenzial zur Weltklasse blitzte wie bei seiner Vorarbeit zum 1:0 immer wieder auf. Seine aufreizende Lässigkeit allerdings auch. Note 4.

Niclas Füllkrug: Traf in seinem zwölften Länderspiel zum zehnten Mal. Der Dortmunder bleibt beim DFB Mister zuverlässig. Note 3.

Serge Gnabry (ab 72.): Brachte Belebung, aber den Ball nach Henrichs Hereingabe nicht ins Tor (86.). Ohne Note.

Leon Goretzka (ab 72.): Ohne Impulse. Ohne Note.

Marvin Ducksch (ab 82.): Mit 29 gab der Bremer sein Debüt für Deutschland. Hatte aber keine Aktion mehr. Ohne Note.