Shanghai. Mit seinem Titel beim Shanghai-Masters beweist Ronnie O'Sullivan einmal mehr seine Extraklasse am Snooker-Tisch. Die Erfolge nimmt er gerne mit, die Pokale braucht er nicht.
Dauersieger Ronnie O'Sullivan hatte nach seinem vierten aufeinanderfolgenden Snooker-Titel von Shanghai keine richtige Verwendung für die nächste Trophäe.
„Ich werde den Pokal einem Freund geben, der hier einen Verein gründet. Das Ding wird in China bleiben“, sagte O'Sullivan nach seinem Masters-Finalsieg über Belgiens Weltmeister Luca Brecel. Für den 47 Jahre alten Engländer mit dem Spitznamen „The Rocket“ ist dies nach eigener Aussage ein normales Prozedere. „Ich verschenke sie immer. Trophäen interessieren mich nicht wirklich.“
O'Sullivan gilt in der Billard-Variante als Genie und erfolgreichster Spieler des neuen Jahrtausends. Seine Auftritte am Snooker-Tisch sind außerordentlich unterhaltsam. Für seine Interviews und Pressekonferenzen gilt das genauso. „Ich bereite mich auf den Tod vor - ein Teil davon bin ich. Ich will kein Snooker-Zeug - Westen, Queues, alles geht weg“, sagte O'Sullivan über Auszeichnungen und Erinnerungsstücke. Er habe auch zuvor schon Pokale an Freunde oder Kinder im Publikum verschenkt.
Wegen der Coronavirus-Pandemie war das Shanghai-Masters 2020, 2021 und 2022 nicht ausgetragen worden. In den Jahren 2017, 2018 und 2019 hatte sich O'Sullivan bereits durchgesetzt. Diesmal gewann er das Finale gegen Brecel knapp mit 11:9.