Duisburg. Die Europaspiele sind gerade vorbei, da steht schon das nächste Multisportevent an. In vier Städten werden zahlreiche deutsche Meistertitel bei den Finals 2023 vergeben.
18 Sportarten, 159 deutsche Meistertitel: Bei den Finals 2023 werden völlig unterschiedliche Disziplinen zu einem großen Multisportevent vereint.
Am Donnerstag beginnt die vierte Auflage der Veranstaltung. Die Deutsche Presse-Agentur beantwortet die wichtigsten Fragen vor den Titelkämpfen.
Welche Sportarten sind dabei?
Ähnlich wie zuletzt bei den Europaspielen in Polen treffen bei den Finals 2023 traditionelle olympische Sportarten und Trendsportarten aufeinander. Die Bandbreite ist groß. Wettbewerbe gibt es beispielsweise in der Leichtathletik, im Schwimmen, im Geräteturnen oder im Tischtennis. Zuschauer können aber auch beim Breakdance, BMX, 3x3 Basketball oder Stand-Up-Paddling zuschauen.
Wo finden die Finals statt?
Die meisten Events werden in Düsseldorf und Duisburg ausgetragen. Zwei Ausnahmen gibt es: Außer im Stabhochsprung werden die Leichtathletik-Meister in Kassel gekürt. Die Schwimmerinnen und Schwimmer treten in Berlin gegeneinander an. So wie auch bei den European Championships im August 2022 in München, finden die Wettbewerbe nicht nur an traditionellen Sportstätten statt, sondern werden teils ins Stadtbild integriert. Die Stabhochsprung-Entscheidungen fallen direkt am Düsseldorfer Rheinufer. Die Bogenschützen schießen im Medienhafen der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt auf Zielscheiben, die auf dem Wasser stehen. Im Duisburger Innenhafen können Zuschauerinnen und Zuschauer unter anderem die Wettbewerbe im Stand-Up-Paddling und Kanu-Polo sehen.
Wie kann ich die Finals verfolgen?
Interessierte können viele Wettbewerbe kostenlos besuchen. Tickets braucht man beispielsweise für die Leichtathletik, Tischtennis, Schwimmen oder Geräteturnen. Wer nicht vor Ort ist, kann die Finals ausführlich im Fernsehen verfolgen. ARD und ZDF wollen an den vier Wettkampftagen mehr als 25 Stunden live in den Hauptprogrammen zeigen. In den Mediatheken der Sender gibt es noch mehr Livesport von den Finals: Rund 70 Stunden sollen in Streams zu sehen sein.
Welche Stars sind dabei?
Die Leichtathletik-Fans können sich zum Beispiel auf Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo und Doppel-Europameisterin Gina Lückenkemper freuen. Tischtennis-Star Timo Boll könnte nach seiner Schulterverletzung sein Comeback geben. „Es sieht gut aus“, sagte der 42 Jahre alte Rekord-Europameister kürzlich bei den Europaspielen in Krakau über seine Rückkehr an die Platte. Im Schwimmen fehlt der deutsche Topstar Florian Wellbrock. Der 25 Jahre alte Olympiasieger verzichtet wegen des zu kurzen Zeitabstands zwischen den Finals und den Freiwasserrennen bei den Weltmeisterschaften in Japan auf einen Start.
Welchen Stellenwert haben die Finals für die Sportlerinnen und Sportlern?
Das unterscheidet sich unter den Sportarten mitunter stark. Bei den Leichtathleten sind die nationalen Titelkämpfe eine wichtige Station auf dem Weg zur Weltmeisterschaft in Budapest Ende August. In Kassel werden auch noch WM-Tickets vergeben. Im Tischtennis geht es um viel Prestige. Borussia Düsseldorf will im Endspiel um die deutsche Meisterschaft Revanche für das überraschend verlorene Champions-League-Finale gegen den 1. FC Saarbrücken nehmen. Bei den Turnern gelten die deutschen Meisterschaften als Formtest für die WM Ende September, bei der es um die Olympia-Qualifikation geht. Der Fokus der besten Schwimmerinnen und Schwimmer liegt auf der WM, die am 14. Juli in Fukuoka eröffnet wird. Für sie ist die Terminierung der Finals ungünstig.
Können die Finals auch ein Test für eine deutsche Olympiabewerbung sein?
Zumindest sind sie eine Chance, die Rhein-Ruhr-Region als Austragungsort für Wettkämpfe in verschiedensten Sportarten zu positionieren. „Die Finals sind eine gute Möglichkeit zu zeigen, dass wir in der Lage sind, große Sportveranstaltungen auszurichten, die eben nicht nur in einer Stadt stattfinden, sondern in Kooperation der Städte untereinander zum Erfolg geführt werden können“, sagte Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) zuletzt. Er und auch sein Duisburger Amtskollege Sören Link (SPD) sprachen sich für eine Olympiabewerbung aus. Die früheste Chance für eine weitere Ausgabe von Sommerspielen in Deutschland wäre 2036.