Essen. Brasilianische Profis in der Bundesliga werden immer seltener. Reiner Calmund glaubt nicht, dass Glücksgriffe wie früher noch möglich sind.

Der frühere Bundesliga-Manager Reiner Calmund glaubt nicht, dass ihm im heutigen Geschäft noch Transfers brasilianischer Weltklasse-Fußballer wie Zé Roberto, Émerson oder Lúcio gelingen würde. „Ein klangvoller Name, Ablöse, Gehalt – in der Kategorie bist du heute immer zweiter, dritter Sieger“, sagte der 74-Jährige den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Wir waren damals schnell, clever und sehr gut vernetzt. Heute nützen dir Schnelligkeit und Cleverness gar nichts.“

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Calmund hatte in den 90er-Jahren viele Spieler aus Brasilien nach Leverkusen geholt

Als Funktionär von Bayer Leverkusen hatte Calmund vor allem in den 1990er-Jahren viele Spieler aus Südamerika in die Bundesliga geholt. „Die Zeit hat es damals erlaubt“, so Calmund, wenn man jedoch heute ins oberste Regal greifen wolle, „sind die finanzstarken Klubs der Katarer oder Emiraten nicht zu schlagen. Wie willst du das mit gutem Gewissen finanziell gebügelt bekommen?“.

Bei den 18 Bundesligisten stehen inzwischen nur noch vier Profis aus Brasilien unter Vertrag. Vor einigen Jahren waren es bis zu 36 Spieler. (cw)