Doha. Auch etwas entfernt vom Zentrum Dohas buhlen viele Läden um Kunden. Die Dienstleistungen hier sind preiswert – auch im Friseursalon.
In Doha drückt sich der Wunsch nach einer besseren Zukunft in Friseurläden aus. In Wäschereien. In kleinen Restaurants. In Autowerkstätten. Überall prägen sie das Straßenbild, sobald man sich vom funkelnden Zentrum entfernt.
Nicht weit von meinem Hotel entfernt werden bei „Brooq“ Autos ausgesaugt, geschrubbt, poliert. Oft sind drei, vier Männer damit beschäftigt, die Wagen, die sie sich selbst wohl nie leisten können werden, zum Glänzen zu bringen. Wenn die Arbeitskraft kaum etwas kostet, dann gibt es Dienstleistungen im Überfluss.
Direkt neben der Autowäscherei lockt ein indisches Restaurant viele Gastarbeiter an, es gibt gebratenen Reis für 2,60 Euro. Auf den Tischen steht Leitungswasser. Einige Essensauslieferer, die überall auf Motorrädern herumknattern, nutzen während ihrer Wartezeit das obere heruntergekühlte Stockwerk, um die Augen zu schließen. Viele essen mit der rechten Hand, so wie es vor allem in Indien üblich ist.
Haarschnitt und Kopfmassage ohne Wartezeit
Die angrenzende Wäscherei musste ich bereits aufsuchen, meine Shirts riechen nun besser als zu Hause. Eine Tür weiter fallen geschnittene Haare auf den Boden. Wenn hier in Katar so viele Friseurläden um Kunden buhlen, kann man einen ja mal testen. Wartezeit gibt es nicht, direkt werde ich auf einen alten Drehstuhl gebeten. Im goldumrahmten Spiegel sehe ich mich und einen jungen Mann, der, wie er berichtet, aus Indien kommt. Geduldig benutzt er erst einen elektrischen Haareschneider, dann eine Schere, später eine scharfe Klinge, die er aus einem milchigen Glas hervorholt. Zum Schluss gibt es eine Kopfmassage, die in Doha dazugehört und tatsächlich guttut.
Fünf Euro kostet der Schnitt. Der Blick in den Spiegel verrät, dass dieser durchaus gelungen ist, wie ich finde. Vielleicht etwas kurz an den Seiten, aber noch ist ja eine Woche Zeit, bis meine Frau und meine Tochter das Ergebnis beurteilen werden.